ältere Frau zeigt ihre Armmuskeln
Foto: Krakenimages.com/shutterstock

Kraftvolle Muskeln auch im Alter

Mit steigender Lebenserwartung nehmen auch typische Alterskrankheiten wie die Sarkopenie, der übermässige Muskelverlust, zu. Wie sich diese Alterserscheinung medikamentös aufhalten lässt, haben nun Forscher der Universität Basel beschrieben. 

Die Sarkopenie betrifft etwa jeden Dritten der über 80jährigen und schränkt die Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einem veränderten Muskelstoffwechsel bis hin zum Verlust von Nervenzellen, die Muskel stimulieren. Forscher um Prof. Markus Rüegg haben nun herausgefunden, dass der Proteinkomplex mTORC1 eine Rolle bei der Sarkopenie spielt und dass dessen Hemmung durch das bereits bekannte Immunsuppressivum Rapamycin den altersbedingten Muskelabbau verlangsamt. So wirkt sich die Langzeitbehandlung positiv auf die Alterung der Skelettmuskulatur bei Mäusen aus. Auch die Verbindung zwischen Nervenzellen und Muskelfasern liessen sich mit Rapamycin stabilisieren.

Um weltweit untersuchen zu können, wie sich die Genexpression in der Skelettmuskulatur mit zunehmenden Alter oder nach einer Rapamycinbehandlung verändert, wurde das Tool SarcoAtlas entwickelt, dessen Anwendung von sciCore, dem Center for Scientific Computing der Universität Basel unterstützt wird. Da es derzeit keine wirksame Therapie zur Behandlung der Sarkopenie gibt, könnte der neue Wirkstoff letztendlich dazu beitragen, die Lebensqualität und Selbstständigkeit älterer Menschen länger zu bewahren.

Referenzen:
Universität Basel https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Muskeln-Laenger-kraftvoll-auch-im-Alter.html?pk_campaign=MM_20200909_Muskeln

The neuromuscular junction is a focal point of mTORC1 signaling in sarcopenia, Nature Communications (2020), https://doi.org/10.1038/s41467-020-15592-3

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
schwangere Frau

Fruchtbarkeit steigern: Die besten Tipps um schwanger zu werden

Manchmal klappt es mit dem schwanger werden nicht so schnell, wie man es sich wünscht. In diesem Artikel erklären wir, was die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinflusst, wie man fruchtbare Tage erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Frau legt vor Schmerzen Hände auf ihren Bauch - Endometriose

Endometriose - Symptome, Diagnose und Behandlung

Endometriose ist weit verbreitet und zählt neben Myomen zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.