Augenoperation
Foto: Terelyuk/shutterstock.com

Katarakt-OP senkt das Demenzrisiko

Beim Katarakt (grauer Star) handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse, die zumeist im fortgeschrittenen Alter auftritt. Betroffene sehen zunehmend unscharf, nehmen Farben matter dar und reagieren empfindlich auf Licht. Behandelt wird ein Katarakt in erster Linie durch eine (Laser)Operation, bei der auch eine neue Linse aus Plastik oder Silikon (Intraokularlinse) eingesetzt wird.

Eine amerikanische Studie an über 5000 Teilnehmern über 65 Jahren zeigt jetzt, dass die Operation nicht nur das Sehvermögen verbessert, sondern auch vor einer Demenz schützen kann. Demnach haben Personen, die sich einer Kataraktoperation beider Augen unterzogen hatten, für mindestens zehn Jahre nach ihrer Operation eine um 30% reduzierte Wahrscheinlichkeit an irgendeiner Form von Demenz zu erkranken. Die Forscher vermuten, dass die sensorischen Reize des Sehvorgangs das Gehirn vermehrt stimulieren und schützend wirken. Bestimmte Netzhautzellen sind auch mit der Regulation des Schlafzyklus verbunden, welches ebenfalls einen Einfluss haben könnte.

Das Forschungsteam konnte zuvor bereits belegen, dass auch eine weitere degenerative Netzhauterkrankung, die altersbedingte Makuladegeneration, das Demenzrisiko erhöht, sofern es nicht chirurgisch behandelt wird. Kein Zusammenhang zeigte sich hingegen zu einer anderen Netzhauterkrankung, die ebenfalls einer chirurgischen Intervention bedarf. Bei Patienten, die sich einer Glaukom-Operation unterzogen hatten, zeigte sich postoperativ keine Verminderung des Demenzrisikos

Referenz:
University of Washington, Seattle
Association Between Cataract Extraction and Development of Dementia, JAMA 2021; https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2786583

#katarakt #demenz #grauerstar #augenheilkunde #ophtalmologie #augenerkrankung #gehirn #medizin #medimpressions

 

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Ciprofloxacin Tabletten

Ciprofloxacin: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Ciprofloxacin ist ein Antibiotikum, das gegen verschiedene bakterielle Infektionen wirkt. Ärzt:innen verschreiben es vor allem bei Harnwegs-, Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen. Aufgrund möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen wird es nur dann eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht helfen oder nicht geeignet sind.

Frau mit Antibiotika-Tabletten in der Hand

Amoxicillin: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Amoxicillin ist eines der am häufigsten verschriebenen Antibiotika. Es wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt und ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. Doch wie genau wirkt Amoxicillin, wann wird es verschrieben und was muss bei der Einnahme beachtet werden?

Antibiotika & Sonne

Antibiotika und Sonne: Was zu beachten ist

Antibiotika sind wichtige Medikamente zur Behandlung bakterieller Infektionen. Allerdings können einige Antibiotika in Kombination mit Sonnenlicht unerwünschte Hautreaktionen auslösen.

Antibiotika und Milchprodukte

Antibiotika und Milchprodukte: Die wichtigsten Informationen

Antibiotika sind wichtige Medikamente, die erfolgreich zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden. Allerdings können bestimmte Lebensmittel ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.