Gesunde Lebensmittel fürs Herz
Foto: udra11/shutterstock

HDL-Cholesterin

HDL-Cholesterin, auch bekannt als "gutes Cholesterin", transportiert überschüssiges Cholesterin von den Zellen zurück in die Leber, wo es abgebaut werden kann. Dadurch wird verhindert, dass es sich in den Gefäßen ablagert und zu gefährlichen Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Werte anzustreben sind, wie man den HDL-Wert erhöhen kann und was ein zu niedriger HDL-Wert bedeutet.

Zusammenfassung

HDL-Cholesterin, High Density Lipoprotein

Definition: Molekül im Blut aus Fetten und Eiweißen, das Cholesterin von den Zellen in die Leber zurück transportiert

anzustrebender Zielwert: bei Frauen: >45 mg/dL, bei Männern >40 mg/dL

Mögliche Ursachen für zu niedrige HDL-Cholesterinwerte: Rauchen, Übergewicht, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel

Gegenmaßnahmen bei zu wenig HDL-Cholesterin: Abbau von Übergewicht, Verzicht auf Nikotin, regelmäßige Bewegung, Ernährungsumstellung mit besonderer Beachtung der Fettzufuhr

Was ist HDL-Cholesterin?

Cholesterin ist ein Nahrungsfett und gleichzeitig essentiell für den Körper, da es unter anderem für die Bildung von Hormonen, Gallensäure und Vitamin D benötigt wird. Aufgrund seiner fettähnlichen Struktur ist es in wässrigen Flüssigkeiten wie dem Blut nicht löslich. Es kann jedoch in kleine Partikel, die sogenannten Lipoproteine, verpackt werden. Diese Verbindungen aus Eiweißen und Fetten sind also Transportmittel für Cholesterin, und HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) ist eines davon.

HDL-Cholesterin wird als „gutes Cholesterin“ bezeichnet, während LDL-Cholesterin als „schlechtes Cholesterin“ bekannt ist. HDL-Cholesterin transportiert Cholesterin von den Zellen zur Leber, während ein Überschuss an LDL-Cholesterin zu Ablagerungen in den Gefäßen führen und Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen kann.

HDL-Cholesterin transportiert überschüssiges Cholesterin von den Zellen zurück zur Leber, wo es abgebaut werden kann. Dadurch hat es eine schützende Wirkung gegen die Verengung der Blutgefäße und deren gefährliche Folgen. Es ist daher wichtig, dass die HDL-Cholesterinwerte im Blut im Gegensatz zu den LDL-Cholesterinwerten nicht zu niedrig sind.

Was sind die empfohlenen HDL-Cholesterinwerte?

Für das HDL-Cholesterin im Blut werden folgende Zielwerte empfohlen:

  • Bei Frauen: über 45 mg/dL
  • Bei Männern: über 40 mg/dL

Wenn die HDL-Cholesterinwerte zu niedrig sind, erhöht sich das Risiko, eine Arteriosklerose zu entwickeln. Insbesondere wenn zusätzliche Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen vorliegen, ist es wichtig, die Werte im Auge zu behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um den HDL-Konzentration im Blut zu erhöhen.

Was sind die Ursachen für niedrige HDL-Cholesterinwerte?

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die sich in der Regel negativ sowohl auf den LDL-Cholesterinspiegel als auch auf den HDL-Cholesterinspiegel auswirken können. Dazu gehören unter anderem:

Umgekehrt können bestimmte Lebensstilmaßnahmen den HDL-Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Wissenschaftliche Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass täglich 30 Minuten Joggen, Schwimmen, Radfahren oder ähnliche Aktivitäten den HDL-Cholesterinspiegel um etwa zehn Prozent steigern können.

Wie kann man den HDL-Cholesterinspiegel erhöhen?

Es ist möglich, den HDL-Cholesterinspiegel durch bestimmte Lebensstilmaßnahmen in einem gewissen Ausmaß zu erhöhen. Dazu gehören:

  • Abbau von Übergewicht
  • Verzicht auf Nikotin
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag, wie Joggen, Schwimmen, Radfahren, Wandern, usw.

Aber auch mit einer Ernährungsumstellung kann es gelingen, den HDL-Cholesterinspiegel zu erhöhen. Ernährungsexperten empfehlen dabei vor allem die Fettzufuhr im Auge zu behalten, den Anteil an gesättigten Fettsäuren zu reduzieren und den Anteil an ungesättigten Fettsäuren zu erhöhen:

  • Reduzierung des Verzehrs von fettreichen tierischen Produkten wie Butter und fettreichen Milchprodukten
  • Reduzierung des Konsums von tierischen Produkten wie Eiern, Fleisch und Wurstwaren
  • Wenig bis selten Gebäck, Snacks, frittierte Speisen und Blätterteig
  • Erhöhung des Anteils an ungesättigten Fettsäuren durch reichhaltige Fette und Öle wie Rapsöl, Walnussöl und Sojaöl
  • Ein- bis zweimal pro Woche Konsum von fettreichen Seefischen wie Hering, Lachs und Makrele
  • Regelmäßiger Verzehr von Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten
  • Täglicher Verzehr von 5 Portionen Obst und Gemüse
  • Verzehr von gemischten Nüssen

Was bedeutet ein zu niedriger HDL-Cholesterinspiegel?

Ein zu niedriger HDL-Cholesterinspiegel bedeutet, dass zu wenig Cholesterin von den Zellen in die Leber transportiert werden kann. Dies kann zur Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen führen und das Risiko für Arteriosklerose erhöhen, was wiederum zu den gefährlichen Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann.

Wann wird der HDL-Cholesterinwert bestimmt?

Der HDL-Cholesterinwert wird in der Regel zusammen mit dem LDL-Cholesterin und dem Gesamtcholesterin bestimmt, wenn eine Risikoeinschätzung für Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit durchgeführt wird. Neuere Studien haben jedoch auch gezeigt, dass das Risiko für Arteriosklerose steigen kann, wenn das HDL-Cholesterin deutlich zu hoch (über 90 mg/dL) ist.

FAQ

Der HDL-Cholesterinwert wird dann bestimmt, wenn auch LDL und das Gesamtcholesterin bestimmt werden. Unter anderem dann wenn es um eine eine Risikoeinschätzung für Arteriosklerose und Koronare Herzkrankheit geht, denn dieses Risiko ist erhöht, wenn das HDL-Cholesterin zu niedrig ist. Jüngere Studien kamen aber auch zu dem Ergebnis, dass das Arteriosklerose-Risiko auch dann steigt, wenn das HDL-Cholesterin deutlich zu hoch ( >90 mg/dL) ist.

Zudem kann der HDL-Cholesterinwert dann bestimmt werden, wenn eine Kontrolle einer cholesterinsenkenden Therapie durch Diät oder Medikamente gemacht wird.

Die Ernährung hat bedingt Auswirkungen auf den HDL-Cholesterinspiegel. Durch eine cholesterinbewusste Ernährung, die insbesondere die Zusammensetzung der konsumierten Fette berücksichtigt, kann es teilweise gelingen, den HDL-Blutwert zu erhöhen und somit das Risiko für arteriosklerotische Gefäßveränderungen zu verringern.

Als schlechtes Cholesterin wird das LDL-Cholesterin bezeichnet, da hohe LDL-Cholesterinwerte mit einem erhöhten Risiko für Arterienverkalkung und somit Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden sind. Gutes Cholesterin ist das HDL-Cholesterin, da es überschüssiges Cholesterin aus den Zellen entfernt und somit eine schützende Wirkung hat.

Wenn der HDL-Cholesterinspiegel zu niedrig ist, bedeutet das auch, dass zu wenig Cholesterin von den Zellen in die Leber transportiert werden kann. Das kann dazu führen, dass sich Ablagerungen in den Gefäßen bilden und eine Arteriosklerose mit den gefährlichen Folgen von Herzinfarkt und Schlaganfall entsteht.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Das könnte Sie auch interessieren
Hüftschmerzen

Hüftschmerzen

Beschwerden im und um das Hüftgelenk sind ein weit verbreitetes Problem und betre:en nahezu jeden Menschen irgendwann im Laufe des Lebens. Der Schmerzursprung kann direkt im Gelenk liegen oder in den umgebenden Strukturen.

Pap-Abstrich

Pap-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Der Pap-Abstrich ist eine gynäkologische Routineuntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und zählt zu den erfolgreichsten Krebstests überhaupt. Seit seiner Einführung konnte die Sterblichkeitsrate dieser Erkrankung um zwei Drittel gesenkt werden.

HPV Infektion (Humane Papillomaviren)

HPV (Humane Papillomaviren)

Humane Papillomaviren (HPV) sind DNA-Viren, die vorwiegend durch direkten Schleimhautkontakt übertragen werden und verschiedene Erkrankungen verursachen können – von harmlosen Warzen bis hin zu bösartigen Tumoren.

HPV-Test - Laborproben

HPV-Test: Ablauf, Kosten und Risiken auf einen Blick

Der HPV-Test ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der gynäkologischen Vorsorge geworden. Er ermöglicht es, Infektionen mit dem Humanen Papillomavirus (HPV), die zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs führen können, frühzeitig zu erkennen.