Eine kleine Frau neben einem großen Mann
Foto: AndreiKorzhyts/Shutterstock

Große haben höheres Darmkrebsrisiko

Rechtzeitig im Darmkrebs-Monat März wurde jetzt eine Studie veröffentlicht, die untersuchte, ob es einen Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Darmkrebsrisiko gibt. Frühere Untersuchungen dazu lieferten widersprüchliche Ergebnisse.

Die neue Metaanalyse unterstützt frühere Beobachtungen, wonach große Menschen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit Darmkrebs oder deren Vorstufen, Dickdarmpolypen entwickeln als kleinere Menschen. Analysiert wurden 47 internationale Beobachtungsstudien mit 280 660 Fällen von Darmkrebs und 14 139 Fällen von Darm-Adenomen (Polypen).
Da sich die Definition von Größe weltweit sehr unterscheidet, verglichen die Forscher jeweils das höchste mit dem niedrigsten Größenperzentil der verschiedenen Studiengruppen. Dabei erwies sich, dass die größten im Vergleich zu den kleinsten Personen ein um 24 Prozent höheres Erkrankungsrisiko aufwiesen. Es wurde auch festgestellt, dass jede Zunahme um zehn Zentimeter mit einem um 14 Prozent erhöhten Risiko für die Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms und einer um sechs Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Adenomen verbunden ist. Weitere Risikofaktoren, die zur Entstehung eines Karzinoms beitragen, wie das Alter, familiäre Vorgeschichten, fehlende körperliche Aktivität, Rauchen und hoher Alkoholkonsum wurden in der Studie berücksichtigt.

Um bestimmte Bevölkerungsgruppen mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko noch besser zu definieren, sind weitere Untersuchungen nötig. Die Forscher drängen aber darauf, bestimmten Risikogruppen, wie etwa große Athleten oder genetisch vorbelastete Personen (etwa Menschen mit einem Marfan-Syndrom), frühere Vorsorgeuntersuchungen zu ermöglichen, um die Auswirkungen der Größe besser bestimmen zu können.

Referenz:
Johns-Hopkins-Universität, Baltimore
Adult-Attained Height and Colorectal Cancer Risk: A Cohort Study, Systematic Review and Meta-Analysis, Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2022; https://aacrjournals.org/cebp/article/doi/10.1158/1055-9965.EPI-21-0398/681974/Adult-Attained-Height-and-Colorectal-Cancer-Risk-A

#darmkrebs #kolonkarzinom #onkologie #krebs #koerpergroesse #krebsrisiko #krebsvorsorge #medizin #medimpression

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Junge mit Zahnbürste und Zahnpasta

Fluorid in Zahnpasta: Wichtiger Schutz oder giftig für Kinder?

Zahnpasta: Mit oder ohne Fluorid? Diese Frage stellen sich vor allem viele Eltern. Sicher ist: Fluorid bietet eine ausgezeichnete Kariesprophylaxe. Doch wie viel Wahrheit steckt in den Mythen über mögliche Nebenwirkungen des Mineralstoffs? Wir bringen Klarheit.

Morgenroutine: Eine junge Frau sitzt am Boden und isst ein gesundes Frühstück

7 Tipps für die perfekte Morgenroutine

Haben Sie sich jemals gefragt, warum einige Menschen voller Energie in den Tag starten, während andere sich durch den Morgen quälen? Die Art und Weise, wie wir unseren Tag beginnen, beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern auch unsere Produktivität und Kreativität.

Zahngesundheit: kleiner Junge mit Zahnbürste und einem Zahnkuscheltier

Gesunde Kinderzähne von Anfang an – die besten Tipps

Eine gute Zahngesundheit beginnt bereits im Säuglingsalter. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Kinder von Anfang an an eine gesunde Mundhygiene gewöhnen.

verschiedene Hausmittel gegen Schnupfen

Die besten Hausmittel gegen Schnupfen: So werden Sie schnell wieder fit

Wenn die Temperaturen fallen, beginnt oft auch die Schnupfenzeit: Die Nase läuft, der Hals kratzt, und ein Schnupfen macht sich bemerkbar. Doch keine Sorge: Mit einfachen Maßnahmen und Omas bewährten Hausmitteln können Sie die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen.