Bartträger schlafend im Bett mit Teddybär
Justdance/shutterstock.com

Früher ins Bett ist besser für das Herz

Schlechte Nachrichten für Nachteulen: wer es nicht vor 23:00 Uhr ins Bett schafft, hat ein höheres Risiko für Herzerkrankungen. Das ist das Ergebnis einer britischen Untersuchung.

Die Studie umfasste über 88 000 Personen im Durchschnittsalter von 61 Jahren, deren Daten zwischen 2006 und 2010 rekrutiert wurden. Angaben zu Einschlafbeginn und Aufwachzeit wurden über sieben Tage mit einem am Handgelenk getragenen Screening-Tool gemessen. Eruiert wurden auch Angaben zum Lebensstil und bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Danach erfolgte eine Untersuchung zur Herzgesundheit.

Im Vergleich zu Menschen, die sich zwischen 22:00 Und 23:00 Uhr ins Bett begaben, hatten Nachteulen, die es erst nach Mitternacht in die Federn schaffen, unabhängig von anderen Risikofaktoren ein um 25 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie etwa Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, chronisch ischämische Herzkrankheit oder Schlaganfall. Im Zeitraum zwischen 23:00 und 24:00 erhöhte sich das Risiko bereits um 12 Prozent. Der Zusammenhang mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko war bei Frauen insgesamt stärker ausgeprägt als bei Männern. Als nicht optimal erwiesen sich auch Einschlafzeiten vor 22:00 – diese waren ebenfalls mit einem leicht erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden.

Studienleiter Dr. David Plans: „Offenbar gibt es eine optimale Einschlafzeit an einem bestimmten Punkt im 24 Stunden-Zyklus. Als riskanteste Zeit erwies sich die nach Mitternacht, möglicherweise deshalb, weil sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, das Morgenlicht zu verschlafen, was die innere Uhr aus dem Takt bringt.“

Referenz:
University of Exeter, UK
Accelerometer-derived sleep onset timing and cardiovascular disease incidence: a UK Biobank cohort study, European Heart Journal – Digital Health 2021; https://academic.oup.com/ehjdh/advance-article/doi/10.1093/ehjdh/ztab088/6423198

#schlaf #schlafenszeit #herzgesundheit #kardiologie #innereuhr #herzkreislauf #zirkadianerrhythmus #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
schwangere Frau

Fruchtbarkeit steigern: Die besten Tipps um schwanger zu werden

Manchmal klappt es mit dem schwanger werden nicht so schnell, wie man es sich wünscht. In diesem Artikel erklären wir, was die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinflusst, wie man fruchtbare Tage erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Frau legt vor Schmerzen Hände auf ihren Bauch - Endometriose

Endometriose - Symptome, Diagnose und Behandlung

Endometriose ist weit verbreitet und zählt neben Myomen zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.