Zusammenfassung
Factbox – Fersensporn
Fersensporn: Im engeren Sinne dornenartiger Knochenauswuchs am Fersenbein
Ursache: Chronische Entzündung bedingt durch Überlastung, Mikroverletzungen der Sehne, Kalkablagerungen
Risikofaktoren: Übermäßige falsche Fußbelastung, langes Stehen, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport, Übergewicht, Fußfehlstellungen, höheres Alter u. a.
Symptome: Stechende Schmerzen u. a.
Diagnose: Anamnese, Tastuntersuchung, Röntgenuntersuchung u. a.
Therapie: Einlagen, Kältetherapie, Krankengymnastik, medikamentöse Behandlung, Stoßwellentherapie, Operation (selten) u. a.
Was ist ein Fersensporn?
Die Bezeichnung Fersensporn leitet sich von einem manchmal auf dem Röntgenbild gut darstellbaren spornartigen Knochenvorsprung am Fersenbein ab. Ein Fersensporn kann sich vom unteren vorderen Rand des Fersenbeins entlang der Fußsohle bilden und die an der Fußsohle verlaufende Plantarfaszie betreffen. In so einem Fall ist von einem plantaren bzw. unteren Fersensporn die Rede. Ist der Ansatz der Achillessehne betroffen, spricht man von einem dorsalen oder oberem Fersensporn. Der knöcherne Sporn ist zwar namensgebend, er ist jedoch nicht ursächlich oder alleine verantwortlich für die mit der Erkrankung einhergehenden Schmerzen. Beides, der Sporn und die Schmerzen, sind Folge einer entzündlichen Grunderkrankung.
Der für einen Fersensporn typische Schmerz kann sich auch ohne den im Röntgenbild nachweisbaren Kalksporn entwickeln, ebenso kann ein Kalksporn bestehen, ohne, dass es zu Schmerzen kommt. Ein Fersensporn kann also auch asymptomatisch sein (ohne ein erkennbares Symptom auftreten) und zufällig im Rahmen einer Röntgenuntersuchung diagnostiziert werden. Die Sehnenplatte der Fußsohle (Plantaraponeurose) stützt das Fußgewölbe bei Belastung. Bei Überbelastung kann es zu einer Entzündung und in weiterer Folge zu Schmerzen und anderen Beschwerden im Fersenbereich kommen, außerdem können durch regelmäßige übermäßige Belastung und Beanspruchung kleine Sehnenverletzungen entstehen. Um diese Mikroverletzungen zu heilen, lagert der Körper Kalk ab, wodurch im Bereich der Ferse ein kleiner Knochenauswuchs (Fersensporn) entstehen kann. In vielen Fällen zeigt sich aber eben kein „echter“ Sporn, sondern es liegt eine chronische Entzündung vor, welche auch den Schleimbeutel am Fersenbein einbezieht und für die Beschwerden verantwortlich ist. Dieses Krankheitsbild nennt sich Plantarfasziitis – „Fasciitis plantaris“.
Der obere Fersensporn ist meist Folge einer chronischen Entzündung der Achillessehne.
Risikofaktoren – wer bekommt einen Fersensporn?
Ein Fersensporn ist durch regelmäßige Überbelastung vom Fuß bedingt, durch welche es zu kleinen Verletzungen im Bereich der Sehne und einer chronischen Entzündung und in weiterer Folge zu Kalkablagerungen kommt. Mögliche Ursachen einer Überbelastung im Bereich vom Fuß und Faktoren, die das Risiko für einen Fersensporn erhöhen sind u. a. Fehlstellungen wie ein Knick-Senkfuß und Plattfuß, langes Stehen auf hartem Boden, Übergewicht und höheres Alter. Im Alter bildet sich der Fettpolster an der Ferse zurück, wodurch andere Strukturen im Bereich vom Fuß weniger gepolstert und stärker beansprucht werden, was die Entwicklung eines Fersensporns fördert. Auch unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport ist eine mögliche Ursache, da Muskeln, Sehen und Bänder in solchen Fällen häufig stärker gespannt bzw. eben nicht ausreichend warm genug sind, was zu kleinen Verletzungen und Entzündungen führen kann. Ein höheres Risiko für einen Fersensporn haben zusammengefasst u. a. Personen mit nicht behandelten Fußfehlstellungen, Menschen mit Übergewicht, Personen, die im Berufsalltag häufig lange stehen, Langstreckenläufer und Menschen, die sich vor dem Sport nicht ausreichend aufwärmen.
Überbelastungen beim Sport mit ungeeigneten Schuhen führen in vielen Fällen zu Überlastungen und Entzündungen in der Fascie an der Fußsohle, was zur akuten oder chronischen Form der Plantarfasciitis führen kann.
Symptome
Charakteristisches Symptom ist ein starker stechender Schmerz im Bereich der Ferse oder Fußsohle, vor allem im Bereich der Ferse. Bei Belastung, vor allem bei längerem Gehen, nimmt der Schmerz zu, bei Nichtbeanspruchung klingen die Beschwerden ab, nach einer Ruhephase werden sie wieder ausgeprägter. Vor allem die ersten Schritte nach dem Aufstehen können sehr schmerzhaft sein, ebenso das Laufen auf hartem Boden; ferner kann der Schmerz oftmals durch Drücken auf den entsprechenden Bereich an der Ferse ausgelöst werden. Die genaue Lokalisation und Ausprägung der Schmerzen hängen u. a. damit zusammen ob es sich um einen plantaren oder dorsalen Fersensporn handelt. Diese Darstellung der Beschwerden dient dem Überblick. Bei Fußschmerzen oder bei Verdacht auf einen Fersensporn sollte stets das ärztliche Gespräch gesucht werden.
Diagnose
Die Abklärung erfolgt beim Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Nach einer genauen Anamnese lässt sich die Diagnose zumeist bereits anhand der Symptome und durch eine Tastuntersuchung stellen. Um eine andere mögliche Ursache für die Beschwerden auszuschließen und die Diagnose zu bestätigen, wird meistens eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. auf der sich Verkalkungen und Spornbildungen gut darstellen lassen, jedoch nicht eine reine Entzündung der Fascie oder Sehne. Dafür ist eine Magnetresonanztomopraphie (MRT) Untersuchung unerlässlich.
Behandlung
Für die Behandlung einer chronischen Entzündung und eines Fersensporns stehen verschiedene Therapiemaßnahmen zur Verfügung, darunter konservative Therapien und operative Maßnahmen. Einlage, Krankengymnastik & Co: In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden mit Hilfe konservativer Maßnahmen gut in den Griff bekommen. Zu diesen zählen u. a. spezielle Schuheinlagen (die Einlage verhindert einen direkten Kontakt zwischen dem Boden und der Ferse und führt so zu einer Entlastung dieser), Entlastung und Anpassung der körperlichen Aktivität/Umstieg auf andere Sportarten für eine bestimmte Zeit, Kältetherapie, Krankengymnastik, medikamentöse Behandlung (entzündungshemmende Medikamente) und die Stoßwellentherapie. Operation: Eine Operation, im Rahmen welcher der knöcherne Fersensporn abgetragen wird, stellt in der Regel die letzte Behandlungsoption dar. Bei hartnäckigen Verläufen einer Plantarfasciitis kann das entzündete Gebiet minimalinvasiv mit einer Elektrode verödet werden.
Vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung eines Fersensporns:
- ausreichend Aufwärmen vor dem Sport
- Dehnungsübungen nach dem Laufsport
- im Alltag und beim Sport auf passendes Schuhwerk achten
- bei Schmerzen in der Ferse (Zeichen für Überbeanspruchung) Fuß entlasten, im Fall von Schmerzen auf Sport verzichten
- Fußfehlstellungen nicht bagatellisieren, sondern fachärztlich abklären lassen
- Abnehmen: Die Reduktion von Übergewicht trägt dazu bei die Gewichtsbelastung auf den Fuß zu reduzieren
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