Menschen bei Ausübung verschiedener Sportarten
Foto:AndreyBurmakin/Shutterstock

Empfehlungen zu Sport bei Typ-I-Diabetes

Dass sich Sport und Diabetes mellitus Typ-1 nicht ausschließen, sondern Bewegung maßgeblich zum Therapieerfolg beiträgt, wird an der Med Uni Graz von einem engagierten Team junger WissenschafterInnen erforscht. Das Team hat vor Kurzem gemeinsam mit 30 renommierten Forschern die erste internationale Empfehlung – EASD/ISPAD Consensus Statement – zum Thema Sport und Diabetes mellitus Typ-1 verfasst, um zu zeigen, dass physische Aktivität bei chronischen Erkrankungen wichtig ist, um ein nahezu gesundes Leben führen zu können.

In den nun veröffentlichten Therapieempfehlungen zeigen die Forscher auf, ab welchem Glukosewert es notwendig ist, während sportlicher Betätigung zusätzliches Insulin zuzuführen. Ebenso wird empfohlen, bei welchem Blutzuckerwert es notwendig ist, eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten, abhängig vom Glukosewert, zuzuführen. All diese Maßnahmen dienen dazu, dass es beim Sport nicht zu einer gefährlichen Entgleisung der Blutzuckerwerte kommt. Dabei wurde grosser Wert auf personalisierte Empfehlungen gelegt. So differenzieren die WissenschafterInnen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie innerhalb dieser Altersgruppen unter verschiedenen Risikogruppen.

Aktuell wird mit KollegInnen des King’s College in London an der Entwicklung einer App gearbeitet, um die Erkenntnisse einer breiten Gruppe an Menschen niederschwellig zugänglich zu machen und Sport gut in den Alltag integrieren zu können. Das EASD/ ISPAD Consensus Statement wurde zusätzlich von der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft (ADA) und von der größten Non-Profit-Diabetes-Organisation JDRF unterstützt.

Referenzen:
Meduni Graz, King’s College London
Aktuelle Leitlinien EASD

#diabetesmellitustyp1 #sport #blutzucker #bewegung #diabetestyp1 #medunigraz #easd #ispad #therapieempfehlungen #ada #jdrf #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Frau hält eine Nachbildung einer Gebärmutter in den Händen

Gelbkörperschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlung eines Progesteronmangels

Eine Gelbkörperschwäche entsteht, wenn die Eierstöcke zu wenig Progesteron produzieren. Am häufigsten tritt sie in den Wechseljahren auf, kann aber auch jüngere Frauen betreffen. Ein Progesteronmangel kann Zyklusstörungen verursachen und eine mögliche Schwangerschaft erschweren. Doch wie erkennt man eine Gelbkörperschwäche?

Progesteron

Progesteron: Wirkung, Mangel und Bedeutung für den Körper

Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das den Menstruationszyklus, die Schwangerschaft sowie Stoffwechselprozesse reguliert.

Insemination - Paar bei einer ärztlichen Untersuchung

Insemination – Ablauf, Erfolgschancen und wann sie sinnvoll ist

Die Insemination ist eine Methode der künstlichen Befruchtung, die Paaren helfen kann, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Bei diesem Verfahren werden Samenzellen direkt in die Gebärmutter der Frau eingebracht, um die Chancen auf eine Befruchtung zu erhöhen.

IVF - In Vitro Fertilisation - Nahaufnahme des Prozess

In-vitro-Fertilisation (IVF): Ablauf, Chancen und Risiken

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Methoden der künstlichen Befruchtung entwickelt. Sie bietet Paaren, die auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können, die Möglichkeit, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.