Zusammenfassung
Factbox – Ekzem
Definition: Das Ekzem, auch atopische Dermatitis genannt, ist die häufigste aller Hauterkrankungen. Es ist entzündlich, meist juckend, aber nicht ansteckend. Ein Ekzem entsteht aufgrund direkten Kontakts mit hautreizenden oder allergieauslösenden Stoffen. Es gibt viele verschiedene Formen des Ekzems.
Ursache: Die Ursachen sind nicht genau bekannt, die Erkrankung ist aber genetisch bedingt und vererbt sich häufig innerhalb der Familie in Verbindung mit Asthma und Heuschnupfen. Viele Erkrankungen können Schübe atopischer Dermatitis auslösen. Ekzeme können durch äußere (exogene) oder innere (endogene) Einflüsse entstehen. Die Ausbildung des Ekzems verläuft in verschiedenen, meist aufeinanderfolgenden Stadien.
Symptome: Wie ein Ekzem aussieht, an welcher Körperstelle es auftritt und ob es mit weiteren Beschwerden verbunden ist, hängt von der Art des Ekzems ab.
Diagnose: Die Diagnose eines Ekzems erfordert die exakte Beurteilung des klinischen Bildes und der familiären Krankengeschichte des betroffenen Patienten. Dabei wird auch nach möglichen Auslösern gesucht. Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion wird ein Pflastertest (Epikutantest) durchgeführt.
Behandlung: Im Rahmen der Behandlung sollte die Haut feucht gehalten und Auslöser vermieden werden. Es werden Kortikosteroide aufgetragen und manchmal wird auch eine Therapie mit ultraviolettem Licht oder mit das Immunsystem modulierenden Medikamenten eingesetzt.
Welcher Arzt behandelt Ekzem? Das Ekzem wird idealerweise vom Dermatologen (Hautarzt) behandelt.
Was ist ein Ekzem?
Das Ekzem, auch atopische Dermatitis genannt, ist die häufigste aller Hauterkrankungen, insbesondere in städtischen Gebieten oder in Industrieländern, in denen 20 Prozent der Kinder und Heranwachsenden und ein bis drei Prozent der Erwachsenen davon betroffen sind. Bei den meisten betroffenen Personen tritt die Erkrankung vor Ende des 5. Lebensjahres auf und bei vielen bereits im ersten Lebensjahr.
Das Ekzem entsteht aufgrund direkten Kontakts mit hautreizenden oder allergieauslösenden Stoffen. Dazu zählen etwa Seifen, Desinfektionsmittel oder übermäßig viel Wasser.
Die Bezeichnung Ekzem ist ein Sammelbegriff für entzündliche, meist juckende, nicht ansteckende Hauterkrankungen, die in verschiedenen Formen auftreten. Im Sonderfall Neurodermitis ist der Auslöser der Hautreaktion eine übermäßige Reaktion des Immunsystems, die vom Körper selbst ausgeht.
Fast jeder Mensch erkrankt zumindest einmal im Leben an einem Ekzem. Der Ausschlag kann akut oder chronisch auftreten und ist nicht ansteckend.
Welche Ursache für Ekzem?
Die Ursachen der atopischen Dermatitis sind nicht genau bekannt, die Erkrankung ist aber genetisch bedingt und vererbt sich häufig innerhalb der Familie in Verbindung mit Asthma und Heuschnupfen.
Viele Erkrankungen können Schübe atopischer Dermatitis auslösen, darunter auch emotioneller Stress, veränderte Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, Bakterien vom Typ Staphylococcus aureus auf der Haut, bestimmte durch die Luft übertragene Partikel (wie Staubmilben, Schimmel und Tierhaare oder -schuppen), einige Hautpflegeprodukte (wie Kosmetika, Parfüms, scharfe Seifen), Schwitzen sowie der Kontakt mit reizenden Stoffen (insbesondere Wolle). Bei manchen Säuglingen können Lebensmittelallergien eine atopische Dermatitis provozieren.
Ekzeme können also durch äußere (exogene) oder innere (endogene) Einflüsse entstehen. In jedem Fall ist beim Betroffenen eine gewisse Veranlagung vorhanden. Ein Beispiel: Wird die oberste Hautschicht durch einen giftigen oder allergieauslösenden Stoff geschädigt, reagiert der Körper mit einer Entzündung der betroffenen Hautpartie, dem Ekzem. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „anschwellen“ oder „aufkochen“. Ähnliches geschieht auch auf der Haut. Die Ausbildung des Ekzems verläuft in verschiedenen aufeinanderfolgenden Stadien:
- Stadium 1: Nach dem Kontakt mit dem hautschädigendem Stoff tritt akut eine überwärmte, stark juckende Rötung auf, die scharf begrenzt ist.
- Stadium 2: Handelt es sich um eine milde Reaktion, so kann daraufhin schon die Abheilung mit Abschuppung der obersten Hautschicht erfolgen. Bei heftigeren Ekzemen kommt es aber zum Bläschenstadium. Die etwa stecknadelkopfgroßen Bläschen sind mit klarer Flüssigkeit gefüllt. Die betroffenen Stellen jucken und brennen. Viele vom Ekzem Betroffene kratzen diese Bläschen auf, und dadurch beginnt die Haut zu nässen.
- Stadium 3: Nach dem Aufplatzen verkrustet die Hautpartie. Was den Juckreiz betrifft, so klingt er nach wenigen Tagen ab, und es kommt zu einer spontanen Abheilung mit Abschuppung der obersten Hautschicht.
Wenn es häufiger zum Kontakt mit der entzündungsauslösenden Substanz kommt, so kann ein chronischer Verlauf mit trockenen, auch juckenden Hautarealen einsetzen.
Welche Formen von Ekzemen gibt es?
Man unterscheidet exogene und endogene Ekzeme.
- Exogene Ekzeme: Exogene Ekzeme nennt man auch Kontaktekzeme. Sie können entweder als allergische Reaktion auf ein Kontaktallergen oder als Irritation auf eine toxische oder reizende Substanz auftreten.
- Allergische Kontaktekzeme: Können nach einer Sensibilisierung des Organismus auf verschiedenste Substanzen auftreten. Dazu zählen Naturstoffe wie Pflanzeninhaltsstoffe genauso wie synthetische Verbindungen wie zum Beispiel Nickelsulfat, Duftstoffmischungen, Hautpflegemittel oder Formaldehyd. Meist erfolgt der Kontakt direkt über die Haut, in manchen, seltenen Fällen auch über die Nahrungsaufnahme. Tatsache ist auch, dass eine einmal entstandene Kontaktallergie meist lebenslang bestehen bleibt.
- Nicht allergische (oder irritative) Kontaktekzeme: Werden durch Chemikalien wie etwa Putzmittel hervorgerufen.
- Endogene Ekzeme: Endogene Ekzeme beruhen auf einer erblichen Veranlagung. Sie betreffen rund zehn Prozent der Bevölkerung. Das häufigste endogene Ekzem ist das atopische Ekzem, besser bekannt als Neurodermitis.
Welche Symptome bei Ekzem?
Wie ein Ekzem aussieht, an welcher Körperstelle es auftritt und ob es mit weiteren Beschwerden verbunden ist, hängt von der Art des Ekzems ab. Symptome können fettige, scharf begrenzte, schuppende Hautflecken sein, die in der Regel nicht jucken. Sie erscheinen meist an Hautstellen mit vielen fettbildenden Drüsen. Diese finden sich etwa in der Kopf- und Gesichtshaut. Man spricht dann von einem seborrhoischen Ekzem.
Andere Ekzemsymptome sind trockene, unscharf begrenzte, gerötete Hautveränderungen, die einen starken Juckreiz hervorrufen. Dabei handelt es sich oft um ein atopisches Ekzem (Neurodermitis). Tritt es im Säuglingsalter auf, so zeigt es sich meist an den Außenseiten der Arme und Beine sowie im Gesicht. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ruft die Neurodermitis so genannte Beugeekzeme hervor, die sich vor allem in Kniekehlen und Ellenbeugen sowie an den Händen, am Hals und am Nacken bilden und die teilweise verkrusten.
Was Kontaktekzeme betrifft, so können sie sehr unterschiedlich aussehen. Die Symptome bzw. das Erscheinungsbild ist stark davon abhängig, welcher Stoff das Ekzem verursacht hat. Meist treten die Symptome nur an Hautstellen auf, die mit dem auslösenden Reiz in Berührung gekommen sind.
Allergische Kontaktekzeme hingegen können so genannte Streureaktionen auslösen. Das heißt, dass sie sich von der Kontaktstelle ausgehend ausbreiten. Zudem jucken allergische Kontaktekzeme meist.
Bei wiederholtem oder dauerhaftem Kontakt mit dem Auslöser heilt das Ekzem nicht ab und wird chronisch. Es ist durch trockene, schuppende Haut, gesteigerte Verhornung und Juckreiz gekennzeichnet. Die Haut verdickt sich, wird rissig und rau. Verschiedene Ekzem-Stadien können gleichzeitig bestehen.
Wie wird ein Ekzem diagnostiziert?
Die Diagnose eines Ekzems erfordert die exakte Beurteilung des klinischen Bildes und der familiären Krankengeschichte des betroffenen Patienten. Dabei wird auch nach möglichen Auslösern gesucht. Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion wird ein so genannter Epikutantest durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Pflastertest. Die zu untersuchenden Substanzen werden auf dem erscheinungsfreien Rücken aufgetragen und mit einer Folie abgeklebt. Nach 48 Stunden wird die Folie entfernt und der Test abgelesen. Nach 72 Stunden erfolgt eine Endablösung, und das Ergebnis wird zwischen Arzt und Patient besprochen. Der Test zeigt an, ob ein Patient auf eine oder mehrere Substanzen sensibilisiert ist. Wenn eine Kontaktsensibilisierung vorliegt, entwickelt sich eine Ekzemreaktion an der Kontaktstelle.
Die Diagnose erfolgt beim Hautarzt oder auch beim Allgemeinmediziner über eine Analyse des Hautbildes bzw. der entzündeten Hautpartie. Rötung mit etwaiger nässender Bläschenbildung sind in der Regel ein für das Ekzem eindeutiges Erscheinungsbild.
Für den Arzt ist es auch wichtig zu wissen, wodurch die Hautreaktion ausgelöst wurde. Darum sollte der Patient möglichst genau beschreiben, mit welchen Stoffen er zuvor in Berührung gekommen ist und ob es sich um einen immer wiederkehrenden Ausschlag handelt. Besteht der Verdacht auf Neurodermitis, so wird der Arzt einen Allergietest und eine Blutuntersuchung veranlassen.
Wie wird ein Ekzem behandelt?
Die wichtigste Maßnahme besteht darin, den Kontakt mit der auslösenden Substanz zu vermeiden. Wenn es nicht möglich ist, dieses Allergen oder Irritans ganz aus dem persönlichen Umfeld zu entfernen, so sind Maßnahmen zur Verhinderung des erneuten Kontakts wichtig. Dazu gehören Schutzkleidung (in vielen Fällen vor allem Schutzhandschuhe bei gefährdenden Tätigkeiten), Hautpflege und gegebenenfalls arbeitshygienische Vorkehrungen wie etwa die Änderung von Arbeitsabläufen oder das Vermeiden von Feuchtarbeit. Wenn Kontaktallergene mit der Nahrung aufgenommen werden, können diätetische Maßnahmen sinnvoll sein. Ein Beispiel dafür ist eine nickelarme Diät bei Nickelallergikern.
Lokale Therapie
Zur Behandlung der Beschwerden ist in den meisten Fällen eine lokale Therapie ausreichend. Zur Anwendung kommen Kortikosteroide und Calcineurinantagonisten. Außerdem sind UV-Bestrahlungen und PUVA (das ist eine Chemotherapie mit Psoralen plus UVA-Licht) bei chronischen Ekzemen, speziell bei Handekzemen wirksam. Auch die lokale Anwendung von Psoralen ist möglich.
Systemische Therapie
Bei Kontaktekzemen in schweren Akutfällen kann eine kurzzeitige Kortikosteroid-Einnahme erforderlich sein. Daneben kommen auch Ciclosporin A und Alitretinoin zum Einsatz. Eine Hyposensibilisierungstherapie wie etwa bei Pollen- oder Insektengiftallergie steht zur Behandlung von allergischen Kontaktekzemen nicht zur Verfügung.
Hautpflege und Hautschutz
Wichtig und sinnvoll ist eine Nachbehandlung mit feuchtigkeitsspendenden Pflegepräparaten zur beschleunigten Regeneration der Hautbarriere und zum Schutz vor dem erneutem Auftreten von Ekzemen. Auch die Anwendung von Hautschutzpräparaten ist sinnvoll. Dies sollte individuell an die Bedürfnisse des betroffenen Patienten angepasst sein.
Um den Juckreiz bei einem Kontaktekzem zu lindern und die Heilung zu beschleunigen, kann der Arzt zusätzlich eine leichte entzündungshemmende Kortisonsalbe verschreiben.
Akute Neurodermitis-Schübe werden mit kortisonhaltigen und anderen entzündungshemmenden Salben behandelt.
Welcher Arzt behandelt Ekzem?
Die besten Ansprechpartner für die Untersuchung und Behandlung von Ekzemen sind Hautärzte (Dermatologen). Aber auch Allgemeinmediziner kennen viele Formen von Ekzemen oft sehr gut. Allerdings verfügen Hautärzte über mehr Erfahrung und tun sich häufig leichter damit, die Ursache von Hautveränderungen herauszufinden. Für die Behandlung selbst ist in der Regel der Dermatologe zuständig.
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/ekzeme
https://www.minimed.at/medizinische-themen/haut/ekzem/
https://www.msdmanuals.com/de/heim/hauterkrankungen/juckreiz-und-dermatitis/atopische-dermatitis-ekzem
https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/ekzeme
https://www.onmeda.de/krankheiten/ekzem.html
http://www.allergiezentrum.at/aerzte-info/allergie-tests/epikutantest/