In einer Studie wurde festgestellt, dass Eizellen gewisse Vorlieben haben und ihren chemischen Lockruf nicht an alle Spermien gleichermaßen richten. Demnach wählt die Eizelle die genetisch für sie passenden Spermien aus. Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass Eizellen lediglich passive Empfängerinnen von Spermien sind und deren chemischer Lockruf bloß den Weg für die Spermien weist.
Für die Studie erhielten die Forscher Follikelflüssigkeits- und Spermienproben von insgesamt 44 Paaren, die sich einer IVF im St. Mary’s Hospital, Manchester unterzogen. Die Untersuchungen erfolgten anonymisiert und die Ergebnisse wurden nicht an die Spender kommuniziert.
Interessanterweise wurde nämlich bei etwa jedem zweiten Versuch festgestellt, dass die Eizelle die Spermien eines fremden Mannes bevorzugte und nicht jene des Partners der Spenderin. Ob die Gene von Frau und Mann zusammenpassen oder nicht, ist im Körpergeruch begründet. Allerdings sieht die Partnerwahl außerhalb des Labors anders aus, da es zahlreiche weitere Gründe für die Auswahl des Partners gibt und diese nicht ausschließlich aufgrund des Geruchs getroffen wird.
Referenz:
Proceedings of the Royal Society B, Published: 10 June 2020
https://doi.org/10.1098/rspb.2020.0805