Stechmücke
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Dengue Fieber – Ansteckung, Verlauf, Behandlung

Dengue Fieber ist eine grippeähnliche virale Erkrankung, die durch bestimmte Stechmücken übertragen wird und in manchen Fällen einen schweren, lebensgefährlichen Verlauf nimmt. Lesen Sie hier alles über Übertragung, Verlauf, Diagnose, mögliche Folgen und Behandlung des Dengue Fiebers.

Zusammenfassung

Factbox – Dengue Fieber

Definition: Das Dengue Fieber ist eine von Stechmücken übertragene Virusinfektion, die durch bestimmte Stechmücken der Gattung Aedes (Asiatische Tigermücke und Gelbfiebermücke) übertragen wird. Sie kann im Extremfall tödlich verlaufen.

Ursache: Der Verursacher des Dengue Fiebers ist ein Virus, das durch Moskitos der Gattung Aedes übertragen wird.

Ansteckungswege / Vorkommen: Die Übertragung erfolgt nur über infizierte Stechmückenweibchen. Dengue Fieber ist vor allem in Südostasien, Teilen von Asien, Teilen des Pazifiks, Afrika und Australien weit verbreitet. Aufgrund der Klima-Erwärmung wird aber auch in bisher nicht betroffenen Gebieten mit einem vermehrten Auftreten gerechnet.

Verlauf:

– „klassische“ Infektion: Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, Fieber, Knochen- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Später entsteht häufig ein rötlicher Hautausschlag.

– Infektion mit schwerem Verlauf: nach dem Beginn wie beim klassischen Verlauf kann es zum hämorrhagischen Fieber bzw. Dengue Schock Syndrom kommen. Betroffene leiden unter Herzrasen, Schweiß, Angstzuständen und nervöser Unruhe. Im Extremfall kann dieser Verlauf tödlich sein, da die Infektion dann zu inneren Blutungen führt.

Wer ist am meisten gefährdet? Dengue Fieber wird in vielen tropischen und subtropischen Teilen der Welt zu einem wachsenden Problem mit stark steigenden Fallzahlen. Dadurch gibt es auch ein steigendes Risiko für Reisende. Besonders gefährdet, unter der schweren Verlaufsform zu erkranken, sind Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen und Asthma.

Ist Dengue Fieber meldepflichtig? Die Erkrankung zählt in Österreich zu den meldepflichtigen Krankheiten.

Diagnose: Ärzte vermuten Dengue Fieber, wenn spezifische Symptome bei Menschen auftreten, die in Gebieten leben oder reisen, wo die Infektion häufig ist. Der gesicherte Nachweis erfolgt gewöhnlich durch Bluttests mit Antikörpern zum Virus.

Behandlung: Für Dengue Fieber ist keine ursächliche Therapie bekannt. Es können nur Beschwerden gelindert werden, und die Behandlung ist ähnlich der Behandlung einer Grippe. Sobald sich aber Blutungsanzeichen oder ein Schock abzeichnen, muss der oder die Betroffene ins Krankenhaus, damit Herz- und Atemfrequenz sowie Blutdruck überwacht und bei Bedarf Infusionen oder Blutkonserven gegeben werden können.

Folgen: Die Sterblichkeitsrate liegt beim Dengue Fieber unter ein Prozent, kann aber beim Dengue Hämorrhagischen Fieber/Dengue Schock Syndrom – etwa wenn es keinen Zugang zu fortgeschrittener medizinischer Hilfe gibt – auf bis zu 40 Prozent ansteigen. Überlebende haben meist nicht unter bleibenden Folgeschäden zu leiden.

Vorbeugen: Derzeit gibt es keine Impfmöglichkeit gegen Dengue Fieber. Man sollte daher die üblichen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um in gefährdeten Regionen sowohl tagsüber als auch nachts Moskitostiche zu vermeiden.

Welcher Arzt behandelt Dengue Fieber? Ansprechpartner bei der Erkrankung ist der Hausarzt oder der Tropenarzt.

Was ist Dengue Fieber?

Das Dengue Fieber ist eine von Stechmücken übertragene Virusinfektion, die durch bestimmte Stechmücken der Gattung Aedes (Asiatische Tigermücke und Gelbfiebermücke) übertragen wird. Die Infektion verursacht Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen.

Oft äußert sich Dengue Fieber nur mit leichten Krankheitszeichen, vergleichbar mit denen eines grippalen Infekts. Ebenso kann eine Infektion auch ohne jegliche Krankheitszeichen verlaufen.

In seltenen Fällen kommt es aber zu einer sehr schweren Verlaufsform des Dengue Fiebers. Man spricht dann vom Dengue-Hämorrhagischen-Fieber (DHF). Dabei verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Betroffenen oft innerhalb von sechs Tagen dramatisch. Aufgrund einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße kommt es zu leichten Blutungen, aber auch zu unkontrollierten, schweren Blutungen (innere Blutungen, Bluterbrechen) und in weitere Folge zu einer schweren Beeinträchtigung der Organe und des gesamten Kreislaufs. Das hämorrhagische Dengue-Fieber ist typisch für eine Zweitinfektion mit einem anderen Denguevirus-Typ. Personen, die eine Dengue-Infektion durchgemacht haben, sind daher nicht immun, sondern dem hohen Risiko eines sehr schweren Krankheitsverlaufes ausgesetzt.

Welche Ursache für Dengue Fieber?

Der Verursacher des Denguefiebers ist ein Virus, das mit dem Erreger unserer Zeckenmeningitis verwandt ist. Anders als das FSME Virus werden die Denguefieberviren aber nicht durch Zecken, sondern durch Moskitos der Gattung Aedes übertragen. Diese Stechmücken gibt es sowohl in städtischen wie auch ländlichen Bereichen. Sie sind vor allem tagsüber und in der Dämmerung aktiv. Selbst kleinste Wasseransammlungen reichen ihnen als Brutplatz aus. Schon kleine Pfützen und wassergefüllte Behälter wie etwa Dosen genügen, um den Larven die notwendige Entwicklungsumgebung zu bieten. Hohe Temperaturen führen zu einer starken und schnellen Vermehrung.

Welche Ansteckungswege gibt es und wo kommt die Krankheit vor?

Die Übertragung erfolgt nicht direkt von Mensch zu Mensch, sondern nur über infizierte Stechmückenweibchen. Wird der Mensch durch einen solchen Mückenstich infiziert, so zirkuliert das dabei übertragene Virus im menschlichen Körper. In dieser Zeit können sich weitere Stechmücken durch eine Blutmahlzeit mit dem Virus anstecken und die Erkrankung auf diese Weise rasch verbreiten. Hohe Ansteckungsgefahr besteht während oder kurz nach einer Regenperiode, da die Stechmücken zur Fortpflanzung Wasseransammlungen brauchen.

Dengue Fieber ist vor allem in Südostasien, Teilen von Asien wie Pakistan, Afghanistan und Indien, Süd- und Mittelamerika, Teilen des Pazifiks wie Neukaledonien und Hawaii, Afrika und Australien weit verbreitet. Aufgrund der Klima-Erwärmung wird aber auch in bisher nicht betroffenen Gebieten mit einem vermehrten Auftreten von Dengue Fieber gerechnet. Die Asiatische Tigermücke ist mittlerweile auch in Südeuropa stark verbreitet und dehnt ihr Siedlungsgebiet weiter aus. In den letzten Jahren kam es auch in Europa vereinzelt zu lokalen Dengue-Infektionen – etwa in Madeira, Kroatien, Frankreich oder Spanien. Zudem befürchten Experten, dass sich die Mücke auch vermehrt auf Kontinentaleuropa ausbreiten wird.

Wie verläuft Dengue Fieber?

Dengue Fieber kann in zwei Verlaufsformen auftreten, wobei die „klassische“ Infektion meist symptomlos und mild verläuft. Das ist in rund 70 Prozent der Infektionen der Fall. Eine Infektion mit schwerem Verlauf tritt meist erst auf, wenn man sich zuvor bereits einmal infiziert, die Erkrankung überstanden hat und sich danach neuerlich mit einem anderen Virentyp ansteckt.

Milder „klassischer“ Verlauf

Die ersten Symptome treten etwa zwei bis zehn Tage nach der Infektion auf. Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, Fieber, Knochen- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Nach etwa fünf bis sieben Tagen klingen die Symptome ab, und nach weiteren zwei Tagen entsteht bei 50 Prozent der Infizierten ein rötlicher Hautausschlag, der nach zirka einer Woche wieder abklingt. Tatsache ist auch, dass eine vollständige Heilung langwierig ist. Die Betroffenen fühlen sich über Wochen nach der Infektion müde, kraftlos und abgeschlagen.

Infektion mit schwerem Verlauf

Schwere Verlaufsformen sind eher selten, aber sie können auch tödlich sein. Denn im Zuge der Viruserkrankung produziert der Körper weniger Blutzellen und Blutblättchen, und es kommt zu Schleimhautblutungen – vor allem, wenn der oder die Infizierte bereits unter Vorerkrankungen wie etwa einem Magengeschwür leidet.
Die Krankheit beginnt mit einem „klassischen“ Verlauf, später kommt es zum sogenannten hämorrhagischen Fieber. Dieses bricht etwa fünf Tage nach Krankheitsbeginn aus. Betroffene leiden unter Herzrasen, Schweiß, Angstzuständen und nervöser Unruhe. Die Ursache liegt in einer Fehlsteuerung der Körperabwehr. Die Antikörper, die sich nach überstandener Erstinfektion gebildet haben, zerstören Blutzellen, -gefäße und -plasma. In der Folge werden innere Organe, wie Nieren, Leber und Lunge schlecht durchblutet, und der Blutdruck ist extrem niedrig.
Wenn die Erkrankung auch Herz und Gehirn angreift, kommt es im Extremfall zu einem Dengue Schock Syndrom. Dabei kann der Blutdruck entgleisen. In der Folge kann das Herz nicht mehr genug Blut durch den Körper pumpen. Die Herzfrequenz steigt stark an, aber lebenswichtige Organe wie Gehirn und Nieren werden nicht mehr ausreichend versorgt.

Wer ist am meisten gefährdet?

Insgesamt kommt das Dengue-Fieber in mehr als 100 tropischen und subtropischen Ländern vor. Dengue Fieber wird in vielen tropischen und subtropischen Teilen der Welt zu einem wachsenden Problem mit stark steigenden Fallzahlen. Dadurch gibt es auch ein steigendes Risiko für Reisende. Besonders gefährdet, unter der schweren Verlaufsform zu erkranken, sind Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen und Asthma.

Ist Dengue Fieber meldepflichtig?

Die Erkrankung zählt in Österreich zu den meldepflichtigen Krankheiten. Der behandelnde Arzt ist bei Infektionsverdacht, bei Vorliegen der Erkrankung oder im Todesfall des Patienten zur amtlichen Meldung verpflichtet.

Wie wird Dengue Fieber diagnostiziert?

Die klinische Diagnose der Erkrankung ist wegen der unspezifischen Anfangssymptome nicht leicht. Ärzte vermuten Dengue Fieber, wenn spezifische Symptome bei Menschen auftreten, die in Gebieten leben oder reisen, wo die Infektion häufig ist. Der gesicherte Nachweis erfolgt gewöhnlich durch Bluttests mit Antikörpern zum Virus bestimmt.

Wenn bei hohem Fieber (40°C) zwei der folgenden Symptome auftreten, kann es sich um Dengue Fieber handeln:

  • starke Kopfschmerzen
  • Augenschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • geschwollene Drüsen
  • Hautausschlag

Warnzeichen für einen kritischen Dengue-Verlauf sind mit einem Temperaturabfall unter 38°C verbunden und umfassen:

  • starke Bauchschmerzen
  • anhaltendes Erbrechen
  • schnelles Atmen
  • Zahnfleischbluten
  • Müdigkeit
  • Erbrechen von Blut

Wie wird Dengue Fieber behandelt?

Für Dengue Fieber ist keine ursächliche Therapie bekannt. Das bedeutet, dass der Arzt nur die Beschwerden lindern kann. Die Behandlung des Dengue Fiebers, das ohne Komplikationen einhergeht, ist ähnlich der Behandlung einer Grippe. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gegen das Fieber und die Schmerzen können fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente eingenommen werden (zum Beispiel Paracetamol). Nicht zum Einsatz kommen dürfen Schmerz- und Fiebermittel, die die Blutgerinnung beeinträchtigen und so die Blutungsneigung erhöhen. Das heißt, dass vor allem keine Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen eingenommen werden dürfen.
Wenn es zu keinen Komplikationen kommt, ist eine solche Behandlung ausreichend. Sobald sich aber Blutungsanzeichen oder ein Schock abzeichnen, muss der oder die Betroffene ins Krankenhaus. Bei einer stationären Behandlung können wichtige Parameter wie Herz- und Atemfrequenz oder Blutdruck
exakt überwacht werden. Bei Bedarf erhalten die Patienten auch Infusionen oder Blutkonserven.

Welche Folgen kann Dengue Fieber haben?

Die Sterblichkeitsrate liegt beim Dengue Fieber unter ein Prozent, kann aber beim Dengue Hämorrhagischen Fieber/Dengue Schock Syndrom – etwa wenn es keinen Zugang zu fortgeschrittener medizinischer Hilfe gibt – auf bis zu 40 Prozent ansteigen. Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen und Asthma haben ein erhöhtes Risiko. Die schwerste Phase der Erkrankung dauert in der Regel nur wenige Tage. Überlebende haben meist nicht unter bleibenden Folgeschäden zu leiden.

Wie kann man Dengue Fieber vorbeugen?

Derzeit gibt es keine Impfmöglichkeit gegen Dengue Fieber. Man sollte daher Vorsichtsmaßnahmen treffen, um in gefährdeten Regionen sowohl tagsüber als auch nachts Moskitostiche zu vermeiden. Die Experten empfehlen auf unbedeckten Hautstellen hochwirksame Repellents (das sind Wirkstoffe, die Parasiten wie beispielsweise Stechmücken und Zecken sowie andere stechende Insekten vom Körper fernhalten und Stiche und Bisse verhindern) zu verwenden und möglichst stichfeste oder imprägnierte Kleidung zu tragen. Außerdem sollte man in den gefährdeten Ländern nachts ein imprägniertes Moskitonetz verwenden.

Welcher Arzt behandelt Dengue Fieber?

Ansprechpartner bei der Erkrankung ist der Hausarzt oder der Tropenarzt. Er oder sie sollte auch genauestens über die Reiseroute informiert werden.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/denguefieber

https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/reisemedizin/infektionskrankheiten/dengue-fieber

https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/dengue-fieber/

https://www.minimed.at/medizinische-themen/infektion-allergie/dengue-fieber/

https://www.msdmanuals.com/de/heim/infektionen/arboviren,-arenaviren-und-filoviren/dengue-fieber

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