Abschwellende Medikamente
Als eindeutig wirksam haben sich die Nasenschleimhaut abschwellende Nasentropfen und Nasensprays erwiesen. Sie bewirken binnen kürzester Zeit, dass man sich des angestauten Schleims durch Schnäuzen leichter entledigen und wieder unbehindert aus- und einatmen kann. Wichtig ist, die Nasentropfen nicht allzu oft und nicht länger als sieben Tage zu verwenden, weil sich die Nasenschleimhaut sonst daran gewöhnt und auch ohne Schnupfen zuschwillt. Ärzte sprechen dann vom „medikamenteninduzierten Schnupfen“. In diesem Fall helfen dann abschwellende Tabletten und eine schrittweise Reduzierung der Nasentropfen, evlt. auch unter Verwendung von niedrig dosierten Nasentropfen (gibt es für Babys und Kinder), Salzwasserspray und Nasenöl.
Abschwellende Substanzen sind auch zum Einnehmen erhältlich, etwa in Form von Brausepulvern oder Tabletten, die meist zusätzlich ein Schmerzmittel, Antihistaminikum oder Vitamin C enthalten. Diese Substanzen (z.B. Phenylephrin oder Pseudoephedrin) wirken im ganzen Körper; da sie Nebenwirkungen wie Herzrasen, eine Erhöhung des Blutdrucks und Angstzustände haben können, sind sie zum Teil rezeptpflichtig. Sollten Sie eine solche Nebenwirkung bei sich bemerken, informieren Sie unbedingt Ihren Arzt bzw. Apotheker.
In der Schwangerschaft sollten Sie mit abschwellenden Medikamenten zurückhaltend sein, da sie die Gefäße verengen. Systemische, also im gesamten Körper wirksame Substanzen, sind nicht erlaubt. Bzgl. der Verwendung abschwellender Nasentropfen und -sprays halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker; bei ausgewählten Substanzen dürfte eine kurzzeitige Anwendung in niedriger Dosierung kein Risiko für das Baby bedeuten.
Vitamin C, Zink
Studien legen nahe, dass die Einnahme von Vitamin C in relativ hohen Dosen der Entstehung von Schnupfen vorbeugen kann. Ist man jedoch einmal erkrankt, kann man durch Vitamin C keine Verkürzung der Krankheitsdauer erwarten. Etwas anders bei Zink: Zink ist sowohl präventiv wirksam als auch in der Lage, den Schnupfen etwas schneller abheilen zu lassen. Da jedoch auch dafür hohe Dosen notwendig sind und diese zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Kopfschmerzen führen können, ist die Sinnhaftigkeit einer Zink-Einnahme hinterfragen.
Antibiotika
Grundsätzlich können Antibiotika nur bei bakteriellem Schnupfen wirken, da sie gegen Viren nichts ausrichten. Dazu müsste aber in erster Instanz sicher festgestellt werden, dass es sich beim aktuellen Schnupfen tatsächlich um Bakterien handelt, was mehrere Tage im Labor dauern kann. Zum anderen töten Antibiotika nicht nur schädliche, sondern auch für unseren Körper wichtige Bakterien hab. Daher sind Nebenwirkungen wie Verdauungsprobleme oder Scheidenpilzinfektionen keine Seltenheit. Die Risiko-Nutzen-Analyse für Antibiotika fällt also bei Schnupfen eher negativ aus. Die Anwendung von Antibiotika wird bei Erkältungen in erster Linie dann erwogen, wenn sie einen langwierigen Verlauf nehmen oder es zu Komplikationen kommt, etwa einer Lungenentzündung.
Hausmittel
- Inhalieren
Inhalieren macht zähen Schleim flüssiger und erleichtert das Abfließen bzw. Schnäuzen. Zu den oft verwendeten Inhalationszusätzen zählen Kamille (wirkt beruhigend auf die Nasenschleimhaut), Ingwer und Salz (wirken desinfizierend) sowie Eukalyptus (fördert den Auswurf, erzeugt das subjektive Gefühl einer freien Atmung). Achtung: mache ätherische Öle wie etwa Menthol können bei Babys und kleinen Kindern Atembeschwerden hervorrufen! - Sole, Meersalzwasser
Sole und Meersalzwasserlösungen sind sowohl als Nasenspray erhältlich als auch zum Spülen der Nase, um Sekret, Krusten und auch Krankheitserreger auszuspülen. - Ernährung
Nahrungsmittel wie Zwiebel, Jungzwiebel, Koriander und Lauch helfen dem Körper, Krankheitserreger abzutöten. Wer das gesamte Immunsystem stärken will, kann eine lang gekochte Hühnersuppe oder Umeboshi-Pflaumen probieren.
In jedem Fall sollten Sie bei Schnupfen Stress vermeiden, um das Immunsystem nicht weiter zu belasten, und das Rauchen einstellen oder minimieren, wenn Sie Raucher sind. Wenn der Schnupfen nach zwei Wochen nicht abgeklungen ist oder starke Schmerzen im Bereich der Nebenhöhlen (Stirn, Wangen) oder in den Ohren auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob der Schnupfen zu einer Nasennebehöhlenentzündung (Sinusitis) oder Mittelohrentzündung geführt hat.
Behandlung des Schnupfens bei Babys und Kindern
Für Babys und Kleinkinder gibt es wie gesagt eigene Nasentropfen mit niedriger dosiertem Wirkstoff. Gerade bei Säuglingen ist eine freie Nasenatmung wichtig, da sie durch Trinken ihre gesamte Nahrung zu sich nehmen und dies durch eine verstopfte Nase erschwert wird. Oft findet man mit Muttermilch, die auch in die Nase geträufelt werden kann, und speziellen Absauggeräten jedoch das Auslangen. Vielleicht wird Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker zur Behandlung des Schnupfens auch homöopathische Mittel empfehlen; so sollen etwa Sambucus-Globuli den Nasenschleim verflüssigen.
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Patient information from the BMJ Group: Common Cold. Web publication date: 16. März 2011. http://clinicalevidence.bmj.com
Singh M et al: Zinc for the common cold. Cochrane Acute Respiratory Infections Group, Cochrane Collaboration 2011, www.onlinelibrary.wiley.com