Gegenüberstellung von Beinen mit und ohne Krampfadern
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Behandlung bei Krampfadern

Bei der Therapie von Krampfadernleiden kommen nicht-medikamentöse, medikamentöse und operative bzw. interventionelle Maßnahmen zum Einsatz. Die Behandlung sollte möglichst frühzeitig erfolgen, um Spätschäden und Komplikationen zu vermeiden.

Zusammenfassung

Factbox

Behandlungsmöglichkeiten:
Nicht medikamentöse Maßnahmen: Bewegung, Hochlagerung und kühles Abduschen der Beine, Kompressionstherapie Medikamente: vor allem pflanzliche Extrakte, vielfach als alleinige Therapie nicht ausreichend.
Interventionelle Verfahren und Operationsmöglichkeiten: Verödung, endoluminale Verfahren, extraluminale Valvuloplastie (EVP), Stripping-Operation, CHIVA-Methode

Bei der Therapie von Krampfadernleiden kommen nicht-medikamentöse, medikamentöse und operative bzw. interventionelle Maßnahmen zum Einsatz. Die Behandlung sollte möglichst frühzeitig erfolgen, um Spätschäden und Komplikationen zu vermeiden.

Warum sollte man Krampfadern behandeln lassen?

Krampfadern, auch Varizen genannt, sind nicht nur ein kosmetisches Problem, denn viele Betroffene leiden unter Beschwerden. Zudem steckt hinter diesen Veränderungen der Blutgefäße meist eine Venenschwäche, die sich schleichend entwickelt und die mitunter zu gefährlichen Komplikationen führen kann. Die moderne Venenmedizin kennt zahlreiche Therapiemöglichkeiten, dem unschönen Leiden beizukommen. Unbehandelt können Krampfadern zu schmerzhaften Entzündungen und gefährlichen Thrombosen führen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie Krampfadern behandelt werden, richtet sich danach, ob ein primäres oder ein sekundäres Krampfadernleiden vorliegt, ob Behandlungsnotwendigkeit besteht und welche individuellen Befunde und Präferenzen die Patienten haben. Wenn nur die oberflächlichen Venen betroffen sind, können zum Beispiel Kompressionsstrümpfe helfen, die dabei unterstützen, das Blut zu transportieren. Liegen tiefer gelegene Venen und fortgeschrittene Venenerkrankungen vor, empfehlen Experten endovenöse Verfahren, bei denen die erkrankten Venen nur von innen her verschlossen oder operativ entfernt werden.

Nicht medikamentöse Maßnahmen

Dazu zählen körperliche Bewegung, gezielte Bewegungstherapien, das Hochlegen und kühle Abduschen der Beine. Diese Maßnahmen können Krampfadern nicht beseitigen, wirken aber lindernd auf Beschwerden und können schwachen Venen zum Teil entgegenwirken.

Bei fast allen Venenerkrankungen ist die Kompressionstherapie die wichtigste Maßnahme. Sie wird vor allem mit Kompressionsverbänden und -strümpfen sowie Stützstrümpfen durchgeführt. Kompressionsverbände drücken die Beinvenen zusammen und unterstützen so die natürliche Rückstromfunktion, sie beugen Ödemen vor bzw. verringern bereits vorhandene Ödeme. Erst nach weitgehender Entstauung des Beines kommen Kompressionsstrümpfe zum Einsatz, um das entstaute Bein auch weiterhin schlank zu halten.
Stützstrümpfe, die einen schwächeren Andruck haben und deshalb angenehmer zu tragen sind, haben eine geringere Kompressionswirkung und kommen daher in der Behandlung von leichteren Schweregefühlen in den Beinen zur Anwendung.
Die Kompressionstherapie kann in allen Stadien der Varikose und der chronischen Veneninsuffizienz allein oder in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt werden.

Medikamente

Medikamente, die Varizen heilen oder beseitigen können, gibt es nicht, aber es existiert eine Reihe von Präparaten, die Beschwerden bei Krampfadernleiden lindern können. Bestehende Präparate enthalten vor allem Pflanzenextrakte und haben zwei unterschiedliche Wirkweisen: Venentonisierende Mittel wirken aktivierend auf die Venenwände und sollen die Spannkraft der Venen erhöhen.
Ödemprotektiva mindern die Durchlässigkeit der Venenwände und sollen Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe vorbeugen oder lindern. Zur Wirksamkeit dieser oft frei verkäuflichen Medikamente gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Befunde. Als gesichert gilt, dass sie nur bei längerer Einnahme, kontinuierlicher Einnahme und in ausreichender Dosierung wirken und vielfach als alleinige Therapie nicht ausreichend sind.

Interventionelle Verfahren und Operationen

Hier gibt es unterschiedliche Strategien, bei denen man vor allem venenerhaltende Konzepte und venenentfernende Verfahren unterscheidet.

– Verödung (Sklerosierung)
– endoluminale Verfahren
– extraluminale Valvuloplastie (EVP)
– Stripping-Operation
– CHIVA-Methode

Verödung (Sklerosierung)
Bei dieser Methode wird ein Verödungsmittel in die betroffenen Venen gespritzt. Dies führt zu einer Entzündung der Innenwände der Venen das zum Verschluß bzw. zum Verkleben der betroffenen Gefäße führt. Danach sind eine feste Kompression und Bewegung notwendig, um den Bluttransport in den übrigen Venen anzuregen. Die Verödung wird vor allem bei Besenreisern und so genannten retikulären Varizen (netzartige Krampfadern, ähnlich wie Besenreiser) erfolgreich angewendet und wurde in den letzten Jahren durch die so genannte Schaumverödung, bei der ein längerer Kontakt zur Venenwand und damit eine intensivere Wirkung erzielt wird, deutlich verbessert. Für die Verödung von Krampfadern sind in der Regel mehrere Therapiesitzungen notwendig, und das Verfahren muss meistens nach ein oder zwei Jahren wiederholt werden, da die Neigung zu Krampfadern bestehen bleibt.

Endoluminale Verfahren
Hier stehen die endoluminale Radiofrequenztherapie und die endoluminale Lasertherapie zur Verfügung. Bei beiden Verfahren wird die betroffene Stammvene punktiert, und danach wird ein dünner Katheter mit einem Hitzeelement am Ende eingeführt und bis zur Mündung der oberflächlichen Vene in die tiefe Leitvene vorgeschoben. Beim langsamen Zurückziehen des Katheters wird die Vene durch die Wärmeanwendung von innen verödet. Der Eingriff kann ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Anschließend ist eine Behandlung mit einem Kompressionsstrumpf notwendig. Beide Methoden eignen sich vor allem zur Behandlung von nicht sehr stark ausgeprägten Krampfadern der Stammvenen, die relativ geradlinig verlaufen.

Extraluminale Valvuloplastie (EVP)
Auch dabei handelt es sich um eine venenerhaltende Methode, bei der man den Mündungsbereich der großen Rosenvene in der Leist von außen verengt, indem unter örtlicher Betäubung eine kleine Manschette aus Polyester eingenäht wird. Durch den so erzielten verkleinerten Umfang der Vene wird die Mündungsvenenklappe wieder funktionsfähig. Das Verfahren eignet sich nur für sehr leichte Fälle.

Stripping-Operation
Das ist die klassische venenentfernende Operation, die bei größeren und großen Varizenleiden – meist in Vollnarkose – durchgeführt wird. Eine biegsame Sonde wird über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste in die erweiterte Vene eingeführt, vorgeschoben und wieder herausgeführt, die erkrankte Krampfader an beiden Enden durchtrennt und über die Sonde herausgezogen. Nach dem Entfernen der Krampfadern ist eine vier- bis sechswöchige Kompressionstherapie notwendig. Die Stripping-Operation gilt als Standardbehandlungsmethode bei der Therapie von Krampfadern, nicht zuletzt deshalb, weil sie deutlich höhere Erfolgschancen bietet als andere Methoden: Es kommt signifikant seltener zum erneuten Auftreten von Krampfadern.

CHIVA-Methode
Dabei handelt es sich um ein weiteres chirurgisches, aber venenerhaltendes Verfahren. Die kranken Venenabschnitte werden mittels Ultraschall aufgespürt und über einen Hautschnitt gezielt abgebunden. Danach ist eine Kompressionsbehandlung notwendig. Die CHIVA-Methode gilt als schonend, allerdings fehlen detaillierte Langzeitergebnisse zur Operationsmethode.

Wie verläuft ein Krampfadernleiden?

Varizenleiden sind eine chronische Erkrankung. Sind die Venen einmal „ausgeleiert“, so finden sie nicht wieder zu ihrer alten Form zurück. Auch Besenreiser treten nach einer Verödung zum Teil wieder auf, und selbst nach einer Operation besteht eine gewisse Rückfallsgefahr, da die Veranlagung zu Krampfadern erhalten bleibt. Lediglich in der Schwangerschaft entstandene Krampfadern können sich nach der Entbindung zurückbilden.

Wer behandelt Krampfadernleiden?

Bei Verdacht auf ein Krampfadernleiden sollte man sich an Internisten und HautärztInnen wenden. Für die Entfernung von Krampfadern sind Fachärzte für Phlebologie oder Gefäßchirurgie zuständig.

Allgemeine Informationen zu Krampfadern: Krampfadern-Varizen

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Was sind Krampfadern? Internisten im Netz; letzte Aktualisierung: 3.7.2018
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/krampfadern/was-sind-krampfadern.html

Was kann man gegen Krampfadern tun?, Apotheken Umschau; Zugriff: 30.3.2021
https://www.apotheken-umschau.de/Krampfadern

S2K-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Varikose, AWMF online, Stand 3/2019;
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/037-018l_S2k_Varikose_Diagnostik-Therapie_2019-07.pdf

Krampfadern: Ursachen und Symptome; Gesundheit.GV.AT; Zugriff: 30.3.2021 https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/venen/krampfadern-ursachen-praevention

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