Darstellung atherosklerotischer Plaques in einem Blutgefäß
shutterstock

APRIL schützt vor atherosklerotischen Herzerkrankungen

Atherosklerose ist eine chronisch entzündliche Gefäßerkrankung, die ursächlich für die Entstehung von Herzinfarkten und Schlaganfällen verantwortlich ist. Diese wird in erster Linie durch die Ablagerung von LDL-Cholesterin und die Ansammlung von Entzündungszellen in der Innenwand der Gefäße verursacht, was in weiterer Folge zum Aufbau atherosklerotischer Plaques führt. ForscherInnen der MedUni Wien haben in Zusammenarbeit mit internationalen KollegInnen nun entdeckt, dass ein Botenstoff namens „A Proliferation Inducing Ligand (APRIL)“ einen wesentlichen Schutz vor der Entstehung atherosklerotischer Plaques bietet.

Sie fanden im Tiermodell heraus, dass Mäuse, die APRIL nicht exprimieren, mehr Atherosklerose entwickelten. In weiterer Folge konnten sie auch zeigen, dass die Injektion von APRIL-neutralisierenden Antikörpern zur Entstehung größerer atherosklerotischer Plaques führt. Erstautor Dimitros Tsiantoulas: „APRIL bindet an Immunrezeptoren, die hauptsächlich an der Oberfläche von B-Lymphozyten exprimiert werden und reguliert dadurch die Produktion von Antikörpern und das Überleben Antikörper-produzierender Zellen.“ Aus diesem Grund wird APRIL auch als mögliche Zielstruktur zur Therapie von Autoimmunerkrankungen untersucht.

Die AutorInnen fanden auch heraus, dass APRIL in großen Mengen von Arterien selbst produziert wird und dort das Proteoglykan Perlecan bindet. Dieses stellt einen wesentlichen Bestandteil der inneren Schicht von Arterien dar und fördert die Ablagerung von LDL-Cholesterin in der Gefäßwand.

Zudem entdeckten die ForscherInnen eine bisher unbekannte Form von APRIL im menschlichen Blut. Durch die Analyse von mehr als 3.000 Patientenproben konnten sie zeigen, dass diese das Risiko der Mortalität aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen vorhersagen kann.

Referenz:
MedUni Wien, Universität Lausanne, Universität Cambridge
APRIL limits atherosclerosis by binding to heparan sulfate proteoglycans, Nature 2021; https://www.nature.com/articles/s41586-021-03818-3

#atherosklerose #herzerkrankung #blutgefaesse #geriatrie #alter #entzuendung #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Junge mit Zahnbürste und Zahnpasta

Fluorid in Zahnpasta: Wichtiger Schutz oder giftig für Kinder?

Zahnpasta: Mit oder ohne Fluorid? Diese Frage stellen sich vor allem viele Eltern. Sicher ist: Fluorid bietet eine ausgezeichnete Kariesprophylaxe. Doch wie viel Wahrheit steckt in den Mythen über mögliche Nebenwirkungen des Mineralstoffs? Wir bringen Klarheit.

Morgenroutine: Eine junge Frau sitzt am Boden und isst ein gesundes Frühstück

7 Tipps für die perfekte Morgenroutine

Haben Sie sich jemals gefragt, warum einige Menschen voller Energie in den Tag starten, während andere sich durch den Morgen quälen? Die Art und Weise, wie wir unseren Tag beginnen, beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern auch unsere Produktivität und Kreativität.

Zahngesundheit: kleiner Junge mit Zahnbürste und einem Zahnkuscheltier

Gesunde Kinderzähne von Anfang an – die besten Tipps

Eine gute Zahngesundheit beginnt bereits im Säuglingsalter. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Kinder von Anfang an an eine gesunde Mundhygiene gewöhnen.

verschiedene Hausmittel gegen Schnupfen

Die besten Hausmittel gegen Schnupfen: So werden Sie schnell wieder fit

Wenn die Temperaturen fallen, beginnt oft auch die Schnupfenzeit: Die Nase läuft, der Hals kratzt, und ein Schnupfen macht sich bemerkbar. Doch keine Sorge: Mit einfachen Maßnahmen und Omas bewährten Hausmitteln können Sie die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen.