Eine Typ-I-Allergie, dazu zählt etwa Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Allergien gegen Hausstaub, Lebensmittel und vieles andere mehr, entsteht, wenn der Körper als Reaktion auf die Allergene (allergieauslösende Stoffe) Antikörper der Klasse Immunoglobulin E (IgE) bildet. Diese werden von IgE-Rezeptoren auf der Oberfläche von spezialisierten Immunzellen im Körper, den Mastzellen, gebunden. Dadurch kommt es zu einer Ausschüttung von Entzündungsmediatoren wie Histamin oder Leukotrienen und in weiterer Folge zum Auftreten von allergischen Symptomen. Zur Diagnose einer Allergie werden neben der Krankengeschichte meist Hauttests (Prick-Test, Pflastertest) durchgeführt, die unangenehm sein können und mit dem Risiko der Entwicklung einer allergischen Überreaktion verbunden sind.
Forschende haben nun einen neuartigen In-Vitro-Test mit reifen Mastzellen entwickelt, mit dem sich eine Allergie anhand von Serumproben der Patienten einfach und schmerzlos nachweisen lässt. Treffen zugesetzte Allergene und Immunglobuline im Serum auf entsprechende Rezeptoren der Mastzellen, werden diese aktiviert. Diese Stimulation lässt sich dann relativ einfach und schnell mittels einer sogenannten Durchflusszytometrie quantifizieren.
Um eine große Anzahl an Tests durchführen zu können, haben die Forschenden bereits eine high-throughput-Methode entwickelt, die das Testen mehrerer Allergene erlaubt. Der Test kann auch dazu verwendet werden, um den Erfolg einer Immuntherapie messen zu können. Plus, in klinischen Studien könnten Therapieerfolge und Wirkdauer neuer Allergiemedikamente verfolgt werden und weiters unbeantwortete Fragen der Allergieforschung geklärt werden.
Referenz:
Universität Bern
A novel functional mast cell assay for the detection of allergies, JACI 2022; https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(21)01246-