Bewegung fördert nicht nur die körperliche und psychische Gesundheit, er wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung des Gedächtnisses von Kindern und Jugendlichen aus. Das ist das Ergebnis einer Studie von Sportwissenschaftlern aus der Schweiz und Japan.
Koordinatives Training beeinflusst die Effizienz des präfrontalen Kortex – einem Gehirnareal, das als kognitives Kontrollzentrum gilt. „Koordinative Übungen verbessern speziell die Verarbeitung visuell-räumlicher Informationen,“ so Studienleiter Sebastian Ludyga, Universität Basel.
Bei Ausdauertraining ist die Intensität der entscheidende Faktor. Bewegung in niedriger Intensität verbessert die Informationsverarbeitung des Arbeitsgedächtnisses kaum. Steigert man jedoch die Intensität des Trainings, bewirkt auch Ausdauertraining eine verbesserte Aufnahme und Speicherung von Informationen. Dies geht unter anderem auf eine Förderung der neuronalen Plastizität und der Nährstoffversorgung im Gehirn zurück.
Eine Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses unterstützt Lernprozesse und das planerische Denken bei Kindern. Es zeigt Auswirkungen auf den Erwerb des Wortschatzes und die Grammatik und unterstützt die Entwicklung numerischer und mathematischer Fähigkeiten. Nicht zuletzt besteht auch ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Arbeitsgedächtnisses und Aspekten der psychischen Gesundheit, wie etwa die Anfälligkeit für Alkohol und Drogenmissbrauch. „Insbesondere im schulischen Bereich sollte es demnach das Ziel sein, die Entwicklung des Arbeitsgedächtnisses durch gezielte Sportaktivitäten zu unterstützen“, so Sportwissenschaftler Ludyga.
Referenz:
Universität Basel, University Nagoya
Exercise Types and Working Memory Components During Development,
Trends in Cognitive Sciences 2022; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1364661321003120