Skip to main content
Epigenetik: Frau hält Petrischale in Händen
Microgen/shutterstock.com

Neue Technologie schaltet Gene beliebig „ein“

Viele Erkrankungen, die mit bestimmten Genen verbunden sind, beruhen darauf, dass diese entweder nicht „eingeschalten“ oder „ausgeschalten“ sind. Eine der Möglichkeiten, wie eine Zelle bestimmte Gene ausschaltet, besteht darin, dass ein kleines Molekül (eine Methylgruppe) reversibel an die DNA angefügt wird. Meist neigen DNA-Stränge mit häufiger „Methylierung“ dazu, „ausgeschalten“ zu sein. Im Gegensatz dazu sind Gene die weniger Methylgruppen aufweisen, oft „eingeschalten“.

Bisher war es nicht möglich, den Grad der DNA-Methylierung an bestimmten Genen zu manipulieren, um die Funktion des Gens näher untersuchen zu können. Kürzlich ist es Wissenschaftlern jedoch mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Technologie gelungen, spezifische DNA-Methylierungen an bestimmten Genen in Maus und menschlichen Zellen zu entfernen. Mittels der neuen Technologie lässt sich die DNA-„Demethylierungs“-Aktivität auf jede beliebige Stelle in der DNA – also auf jedes zu untersuchende Gen – richten, ohne Schäden an der Grundstruktur oder Aktivitäten an unerwünschten Genabschnitten zu verursachen.

Um die Forschung voranzutreiben, wurde nun die „Bedienungs-Anleitung“ zu dieser Technologie freigegeben. Bleibt zu hoffen, dass dieser Ansatz eines Tages vielleicht dazu beiträgt, etwa Gene in Zellen, die die Insulinausschüttung bei Typ-1-Diabetes steuern und auf „ausgeschalten“ programmiert sind, wieder einschalten zu können. Naheliegende Anwendungsgebiete finden sich auch in der Krebsforschung oder der rheumatoiden Arthritis, meinen die Wissenschaftler.

Referenz:
McGill University, Montreal
Unraveling the functional role of DNA demethylation at specific promoters by targeted steric blockage of DNA methyltransferase with CRISPR/dCas9, Nature Comm 2021; https://www.nature.com/articles/s41467-021-25991-9

#dna #gene #methylierung #genaktivitaet #crisprcas #geneditierung #epigenetik #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: gesunde vegane Gemüse:Bowl

Schuppenflechte und Ernährung: Was wirklich hilft

Trockene Haut, Juckreiz, immer wiederkehrende Schübe – Schuppenflechte kann den Alltag stark belasten. Viele Betroffene fragen sich deshalb: Kann die Ernährung einen Unterschied machen?

Zum Artikel: Hausmittel Schuppenflechte

Bewährte Hausmittel bei Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte kann das Leben stark belasten. Die Haut juckt, spannt und schuppt, oft über Wochen oder Monate. Heilbar ist die Erkrankung bis heute nicht, doch es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden spürbar zu lindern.

Zum Artikel: Mann mit Psoriasis auf der Kopfhaut

Psoriasis (Schuppenflechte) - Definition, Ursachen und Behandlung

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine weit verbreitete Hauterkrankung. Die häufigste Form ist Psoriasis vulgaris. Typische Symptome sind gerötete, schuppige Hautstellen, besonders an den Ellenbogen, Knien oder anderen Körperbereichen.

Zum Artikel: Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Wenn Neurodermitis aufflammt, steckt meist ein Auslöser dahinter: Pollen, Hausstaubmilben, Kälte, Hitze, Seife – oft auch Stress oder Hormone. Welche Faktoren einen Schub auslösen, ist individuell sehr unterschiedlich.