Während viele Erkrankte bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit auf Zink schwören, bleiben andere skeptisch. Ob Zinkpräparate wirklich nützen, wurde jetzt anhand einer Metaanalyse von 28 Studien mit insgesamt 5446 erwachsenen Teilnehmern, die nicht an Zinkmangel litten, untersucht.
Das Ergebnis: Die Einnahme von Zink-Lutschtabletten oder Zink-Nasensprays zeigte Wirkung. Zwar konnte das Mineral Erkältungen nicht verhindern, aber es sorgte zumindest für eine Reduzierung der Krankheitsschwere und -dauer ab dem dritten Tag einer Infektion. Fieber und grippeähnliche Beschwerden traten in der Zinkeinnahme-Gruppe zudem weniger häufiger auf als bei Personen, die nicht Zink, sondern ein Placebo erhielten. Zudem verdoppelte eine Zinkeinnahme die Chance, eine Erkältung innerhalb von sieben Tagen zu überstehen was einer Krankheitsverkürzung von zwei Tagen entspricht.
In einer Hinsicht wurden Zinktabletten jedoch überschätzt: obwohl dies häufig behauptet wird, können sie einer Infektion nicht vorbeugen. Nach einer Exposition mit Schnupfenviren erkrankten beide Gruppen nämlich gleich häufig an einer Erkältung.
Insgesamt unterstützten die Ergebnisse jedoch in-vitro-Untersuchungen, nach denen Zink die Vermehrung von Viren hemmt, meinen die Forscher. Da Zink gut vertragen wird (als Nebenwirkungen kann es zu leichter Übelkeit und Hautirritationen kommen), spricht auch nichts gegen deren Einnahme bei Erkältungskrankheiten. Welche Dosierung respektive Verabreichungsweg am erfolgversprechendsten ist, muss allerdings noch näher untersucht werden.
Referenz:
Western Sydney University
Zinc for the prevention or treatment of acute viral respiratory tract infections in adults: a rapid systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials, BMJ 2021; https://bmjopen.bmj.com/content/11/11/e047474