Eine männliche und eine weibliche Hand sind ineinander verschränkt
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Krebs: Alle Vorsorgeuntersuchungen auf einen Blick

Die Krebsvorsorge hat zum Ziel, Krebs zu erkennen, bevor er entsteht oder Beschwerden verursacht. Krebs umfasst viele verschiedene Erkrankungen, und jährlich erkranken in Österreich etwa 42.000 Menschen daran.

Zusammenfassung

Factbox – Krebsvorsorgeuntersuchungen

Krebsfrüherkennung für Frauen/empfohlene Untersuchungen:

Krebsabstrich (PAP): ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich; HPV-Test: ab dem 30. Lebensjahr zumindest alle drei Jahre;

Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt: ab dem 20. Lebensjahr jährlich; Selbstuntersuchung der Brust: ab dem 20. Lebensjahr monatlich;

Mammographie: ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre; 

Okkulttest: ab dem 40. Lebensjahr jährlich;

Koloskopie (Darmspiegelung): ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre;

Hautselbstuntersuchung: zweimal jährlich vor und nach den Sommermonaten;

Impfung gegen HPV: Mädchen zwischen neun und 15 Jahren und Frauen zwischen 15 und 45 Jahren

Krebsfrüherkennung für Männer/empfohlene Untersuchungen:

Selbstuntersuchung der Hoden: ab dem 20. Lebensjahr monatlich;

Prostatauntersuchung beim Arzt: ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig:

Harnuntersuchung: ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig;

Okkulttest: ab dem 40. Lebensjahr jährlich;

Koloskopie: ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre;

Hautselbstuntersuchung: zweimal jährlich vor und nach den Sommermonaten;

Impfung gegen HPV: Buben zwischen neun und 15 Jahren und jungen Männer zwischen 15 und 26 Jahren.

Warum zur Krebsvorsorge?

Die Krebsvorsorge hat zum Ziel, Krebs zu erkennen, bevor er entsteht oder Beschwerden verursacht. Krebs umfasst viele verschiedene Erkrankungen, und jährlich erkranken in Österreich etwa 42.000 Menschen daran. Zu den häufigsten Krebserkrankung in Österreich zählt das Prostatakarzinom (14%), Brustkrebs (13%), Lungenkarzinome (11%), gefolgt von Darmkrebs (10%) und Bauchspeicheldrüsenkarzinom (4%). An sechster Stelle steht der schwarze Hautkrebs (4%), es folgen Nierenkarzinome (3%), das Non-Hodgkin-Lymphom (3%) und Munhöhlenkarzinome (3%).

Glücklicherweise hat die Medizin in diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht: Nie zuvor wusste man so viel über Krebserkrankungen, und in vielen Fällen sind sie heute auch heilbar. Insgesamt leben heute entschieden mehr Krebspatienten fünf Jahre nach ihrer Diagnose als noch vor 20 Jahren. Voraussetzung dafür ist, dass die Krankheit in einem möglichst frühen Stadium erkannt wird. Untersuchungen im Rahmen der Vorsorge sind ein wichtiges Tool, um das zu gewährleisten, und für manche Krebsarten wie etwa Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs ist der Nutzen der Früherkennung sehr gut belegt und kaum umstritten. Bereits Vorstufen einer Krebserkrankung lassen sich so oft erkennen und behandeln, bevor ein Tumor entsteht bzw. sich auszubreiten beginnt.

Ein wenig anders liegt der Fall bei den Untersuchungen auf Brustkrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs, die in der Vergangenheit zu vielen Diskussionen geführt haben. Das liegt daran, dass es in der Medizin keine hundertprozentige Sicherheit gibt und es auch bei Früherkennungsuntersuchungen zu einer kleinen, aber dennoch vorhandenen Fehlerrate kommt. So zeigen etwa falsch positive Befunde einen Krebsverdacht an, obwohl gar keine Erkrankung vorliegt. Für Patienten kann diese Situation sehr stressig sein. Zumindest bis sich der Anfangsverdacht als unbegründet herausgestellt hat. Dennoch werden die Vorsorge-Checks von der Mehrheit der Ärzte empfohlen, da die Vorteile von Screening-Untersuchungen überwiegen.

Krebsfrüherkennung für Frauen

 Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt folgende Früherkennungsuntersuchungen für Frauen:

-Krebsabstrich (PAP): Dieser im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung durchgeführte Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sollte ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich abgenommen werden. Der Abstrich, bei dem die Ärztin mit einem Wattestäbchen Gewebe von Muttermund und Gebärmutterhals entnimmt, welches anschließend in einem Labor auf Zellveränderungen untersucht wird, wird von manchen Frauen als etwas unangenehm empfunden, ist aber nicht schmerzhaft und in wenigen Minuten durchgeführt.

 – HPV-Test: Dieser Test ist ein Verfahren, bei dem festgestellt werden kann, ob eine Infektion mit HPV (Humane Papillomaviren) vorliegt. Dabei werden mit einem Bürstchen Zellen vom Gebärmutterhals entnommen und anschließend im Labor analysiert. Viele Frauen empfinden den HPV-Test als schmerzhaft, er hat aber keine gesundheitlichen Risiken und wird Frauen ab dem 30. Lebensjahr zumindest alle drei Jahre empfohlen, und zwar sowohl HPV-Geimpften als auch nicht HPV-Geimpften.

 – Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt: Die Untersuchung, die ab dem 20. Lebensjahr jährlich gemacht werden sollte, erfolgt im Rahmen der gynäkologischen Abklärung. Sie ist nicht schmerzhaft, ersetzt aber nicht die Mammographie.

 – Selbstuntersuchung der Brust: Das ist eine Selbstabtastung, die jede Frau ab dem 20. Lebensjahr monatlich, am besten knapp nach dem Ende der Regelblutung, durchführen sollte. Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung finden Sie hier: Brust/Selbstuntersuchung. 

– Mammographie: Die Röntgenuntersuchung der Brust erlaubt es, kleine Tumore, die noch nicht tastbar sind, zu erfassen. Dabei wird jede Brust zwischen zwei Kunststoffplatten zusammengedrückt und es werden mithilfe von Röntgenstrahlen Bilder erstellt. Das kann etwas unangenehm sein, dauert aber nur wenige Minuten. Die Strahlenbelastung ist gering. Die Mammographie wird ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre empfohlen.

 – Okkulttest (Hämocculttest): Mit diesem Test wird verborgenes Blut im Stuhl untersucht. Dafür erhält man beim Arzt ein Stuhlproben-Entnahmeset inklusive Anleitung, führt den Test zu Hause selbst durch und gibt ihn am nächsten Tag in der Arztpraxis ab. Anschließend wird die Probe im Labor analysiert. Der Test sollte ab dem 40. Lebensjahr jährlich durchgeführt werden.

– Koloskopie: Die Darmspiegelung sollte ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre bei einer Untersuchungsstelle, die das Qualitätszertifikat Vorsorgekoloskopie besitzt, durchgeführt werden. Dabei wird mit einem speziellen Endoskop die Darmschleimhaut auf Veränderungen hin untersucht. Die während der Untersuchung etwaig entdeckten Polypen können sofort entnommen werden. 24 Stunden vorher darf man keine schwer verdauliche oder blähende Nahrung zu sich nehmen. Die letzte feste Mahlzeit darf man mittags am Tag vor der Koloskopie zu sich nehmen, danach nur noch Tee, Wasser oder Brühe. Am Abend vor der Darmspiegelung muss eine Darmreinigung (Abführen) durchgeführt werden. Die Koloskopie ist in der Regel nicht schmerzhaft; Betroffene können sich zuvor ein Beruhigungsmittel geben lassen, das zu einem leichten Dämmerschlaf führt, sodass die Untersuchung nicht bewusst wahrgenommen wird.

 – Hautselbstuntersuchung: Diese Selbstuntersuchung auf Veränderungen der Haut und Muttermale wird allen zweimal jährlich vor und nach den Sommermonaten empfohlen.

 – Impfung gegen HPV: Die Krebshilfe empfiehlt Mädchen zwischen neun und 15 Jahren und Frauen zwischen 15 und 45 Jahren die Impfung gegen Humane Papillomaviren durchzuführen, da Infektionen mit diesen Viren zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs, Krebs der Schamlippen, Analkarzinom, Vulva- und Vaginalkarzinom sowie zu Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen können.

Krebsfrüherkennung für Männer

Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt folgende Früherkennungsuntersuchungen für Männer:

 – Selbstuntersuchung der Hoden: Diese Selbstabtastung der Hoden sollte jeder Mann ab dem 20. Lebensjahr monatlich durchführen, um Veränderungen früh zu erkennen.

– Prostatauntersuchung beim Arzt: Die Prostata-Früherkennungsuntersuchung beinhaltet die Tastuntersuchung durch den Arzt und den PSA-Test. PSA steht für Prostataspezifisches Antigen. Dieser Eiweißstoff wird in der Prostata gebildet und kommt im männlichen Blut vor. Für den Test wird Blut entnommen und im Labor analysiert. Die Untersuchung sollte ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig durchgeführt werden.

– Harnuntersuchung: Dabei wird der Harn mittels Streifentest auf Blutspuren untersucht. Die Untersuchung sollte ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig vorgenommen werden.

– Okkulttest (Hämocculttest): Mit diesem Test wird verborgenes Blut im Stuhl untersucht. Dafür erhält man beim Arzt ein Stuhlproben-Entnahmeset inklusive Anleitung, führt den Test zu Hause selbst durch und gibt diesen am nächsten Tag in der Arztpraxis ab. Anschließend wird die Probe im Labor analysiert. Der Test sollte ab dem 40. Lebensjahr jährlich durchgeführt werden.

– Koloskopie: Die Darmspiegelung sollte ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre bei einer Untersuchungsstelle, die das Qualitätszertifikat Vorsorgekoloskopie besitzt, durchgeführt werden. Dabei wird mit einem speziellen Endoskop die Darmschleimhaut auf Veränderungen untersucht. Die während der Untersuchung etwaig entdeckten Polypen können sofort entnommen werden. 24 Stunden vorher darf man keine schwer verdauliche oder blähende Nahrung zu sich nehmen. Die letzte feste Mahlzeit darf man mittags am Tag vor der Koloskopie zu sich nehmen, danach nur noch Tee, Wasser oder Brühe. Am Abend vor der Darmspiegelung muss eine Darmreinigung (Abführen) durchgeführt werden. Die Koloskopie ist in der Regel nicht schmerzhaft; Betroffene können zuvor ein Beruhigungsmittel geben lassen, das zu einem leichten Dämmerschlaf führt, sodass die Untersuchung nicht bewusst wahrgenommen wird.

– Hautselbstuntersuchung: Diese Selbstuntersuchung auf Veränderungen der Haut und Muttermale wird allen zweimal jährlich vor und nach den Sommermonaten empfohlen.

– Impfung gegen HPV: Die Krebshilfe empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomaviren Buben zwischen neun und 15 Jahren und jungen Männern zwischen 15 und 26 Jahren, da Infektionen durch diese Viren zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Penis- und Analkarzinomen sowie zu Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen können.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Statistik Austria, Krebserkrankungen; http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/krebserkrankungen/index.html

Krebs in Zahlen, krebs:hilfe 1,2020; MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Krebsfrüherkennung für Männer und Frauen; Österreichische Krebshilfe, https://www.krebshilfe.net/information/krebsfrueherkennung/empfehlungen-fuer-maenner-frauen

Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung, Deutsches Krebsforschungszentrum, https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/frueherkennung/index.php

Krebsfrüherkennung, Österreichische Gesundheitskasse; https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.827689&portal=oegkoportal

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