Zusammenfassung
Factbox – Zwangsstörung
Definition: Bei der Zwangsstörung handelt es sich um eine psychische Erkrankung, bei der es zu wiederkehrenden unerwünschten Gedanken und zwanghaften Handlungen kommt. Die Gedanken werden von den Betroffenen selbst als unsinnig oder übertrieben erkannt und lösen Ängste, Unbehagen oder Ekel aus. Typische Zwangsgedanken drehen sich beispielsweise um Ansteckung, Vergiftung oder Symmetrie und Ordnung.
Unter Zwangshandlungen versteht man sich wiederholende Verhaltensweisen, die oft immer gleich ablaufen, und die Betroffene ausführen „müssen“, obwohl sie sie als übertrieben oder sinnlos erkennen. Oft geht es bei Zwangshandlungen darum, dass die unangenehmen Gefühle, die durch Zwangsgedanken ausgelöst wurden, verringert werden sollen. Kann eine Zwangshandlung nicht ausgeführt werden, so führt dies zunächst zum Anstieg von Anspannung und Angst, und das wird von Betroffenen als kaum erträglich empfunden. Typische Zwangshandlungen betreffen etwa das Waschen und Duschen, Putzen oder Kontrollieren.
Ursache: Man geht nach dem bio-psycho-sozialen Modell davon aus, dass die Erkrankung von dem Modell entsprechenden Faktoren beeinflusst wird (Veränderungen im Gehirn, bestimmte Botenstoffe im Gehirn, andere biologische Faktoren, familiäre Häufung der Störung, belastende Lebensereignisse, soziales Verhalten von Angehörigen,…)
Symptome: Symptome sind Zwangsgedanken bzw. -impulse und Zwangshandlungen. Typische Inhalte von Zwangsgedanken und -impulsen sind Ansteckung, Vergiftung, Verschmutzung, Krankheit, Streben nach Symmetrie, Ordnung, Aggression, Sexualität und Religion.
Typische Zwangshandlungen sind Wasch- und Duschzwänge, Reinigungs- und Putzzwänge, Kontrollzwänge, Ordnungszwänge, Berührungszwänge, Sammelzwänge, Zählzwänge sowie zwanghafte Langsamkeit.
Mögliche Folgen einer Zwangsstörung: Viele Betroffene halten ihre Erkrankung aus Scham lange geheim, ziehen sich deshalb von Familie und Freunden zurück, häufig kommt es auch zum Verlust des Arbeitsplatzes. Mehr als 70 Prozent erkranken an einer weiteren psychischen Störung.
Diagnose:
- Die Zwangsgedanken, -impulse und -handlungen treten seit mindestens zwei Wochen und an den meisten Tagen auf.
- Die Zwänge werden als quälend und/oder sinnlos empfunden.
- Der Alltag wird durch die Zwänge beeinträchtigt.
- Zwangsgedanken und -impulse werden der eigenen Person zugeordnet. Das bedeutet, dass sie nicht als „fremd“ oder „von außen gemacht“ erlebt werden.
- Bei Widerstand oder Unterlassung des Zwangs kommt es zu innerer Unruhe und Angst.
Therapie: Entscheidend für den Erfolg ist der frühzeitige Beginn, aber es profitieren auch Menschen, die schon länger an Zwängen leiden. Für alle gilt jedoch, dass die Zwangssymptome durch eine Therapie häufig nicht vollständig verschwinden. Man geht davon aus, dass eine Kombination aus medikamentöser Behandlung (Antidepressiva, ggf. Neuroleptika) und Psychotherapie ( kognitive Verhaltenstherapie) die wirksamste Form der Behandlung ist.
Wer behandelt die Zwangsstörung? Fachärzte für Psychiatrie sowie Psychotherapeuten, die verhaltenstherapeutisch orientiert sind.
Was ist eine Zwangsstörung?
Bei der Zwangsstörung handelt es sich um eine psychische Erkrankung, bei der es zu wiederkehrenden unerwünschten Gedanken und zwanghaften Handlungen kommt. Ähnliches kennen fast alle Menschen von sich selbst, wenn sie etwa überprüfen, ob sie den Herd wirklich abgedreht haben, obwohl sie eigentlich wissen, dass sie es gerade getan haben. Bei Betroffenen einer Zwangsstörung aber haben die Gedanken eine intensivere Qualität, und die zwanghaften Verhaltensweisen wiederholen sich andauernd und nehmen derart überhand, dass die Patienten darunter leiden und/oder ihr Alltag tatsächlich dadurch beeinträchtigt ist.
Zum Krankheitsbild gehören in der Regel Zwangsgedanken bzw. -impulse und Zwangshandlungen.
Unter Zwangsgedanken versteht man Vorstellungen, Gedanken oder Impulse, die Betroffene selbst als unsinnig oder übertrieben erkennen, die sie aber nicht abstellen können, weil sie sich ständig wieder aufdrängen. Zudem lösen diese Gedanken unangenehme Gefühle wie Ängste, Unbehagen oder Ekel aus. Typische Zwangsgedanken drehen sich beispielsweise um Ansteckung, Vergiftung oder Symmetrie und Ordnung.
Unter Zwangshandlungen versteht man sich wiederholende Verhaltensweisen, die oft immer gleich ablaufen, und die Betroffene ausführen „müssen“, obwohl sie sie als übertrieben oder sinnlos erkennen. Oft geht es bei Zwangshandlungen darum, dass die unangenehmen Gefühle, die durch Zwangsgedanken ausgelöst wurden, verringert werden sollen. Kann eine Zwangshandlung nicht ausgeführt werden, so führt dies zunächst zum Anstieg von Anspannung und Angst, und das wird von Betroffenen als kaum erträglich empfunden. Typische Zwangshandlungen betreffen etwa das Waschen und Duschen, Putzen oder Kontrollieren.
Wichtig zu wissen ist weiters, dass Menschen, die an einer Zwangsstörung leiden, die sich aufdrängenden Gedanken anders als Gesunde bewerten. Sie entwickeln angesichts dessen stärker Schuldgefühle, Angst und die Befürchtung, den Gedanken tatsächlich auszuführen. Da Zwangsgedanken als bedrohlich empfunden werden, lösen sie das starke Bedürfnis aus, die Gedanken „wieder in Ordnung zu bringen“. Dies geschieht meist durch andere Gedanken oder Handlungen, die Angst und Anspannung zumindest kurzfristig reduzieren. Die neutralisierenden Handlungen nennt man „Zwangshandlungen“, die neutralisierenden Gedanken „verdeckte Zwangshandlungen“.
Bleibt die Zwangsstörung lange unbehandelt, so werden die Zwänge manchmal so stark „Teil des Lebens“, dass die Patienten das Gefühl für die Übertriebenheit oder Sinnlosigkeit dieser Gedanken und Handlungen verlieren können. Was bleibt ist in jedem Fall der Leidensdruck, und oft entsteht auch Scham für das eigene Verhalten. Deshalb tendieren viele Betroffene dazu, ihre Zwangsstörung zu verheimlichen.
Von der Zwangsstörung sind zwei bis drei Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens betroffen. Erste Symptome treten oft schon in der Kindheit oder Jugend auf.
Ursachen der Zwangsstörung
Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen gibt es auch für die Zwangsstörung keine einzelne Ursache. Man geht nach dem bio-psycho-sozialen Modell davon aus, dass die Erkrankung von dem Modell entsprechenden Faktoren beeinflusst wird. So wurden etwa Veränderungen im Gehirn von Zwangserkrankten gefunden, und bestimmte Botenstoffe im Gehirn dürften ebenfalls an der Ausbildung von Zwängen beteiligt sein. Als Risikofaktor gilt auch eine familiäre Häufung der Störung, die teilweise beobachtet wurde, was aber nicht heißt, dass eine entsprechende genetische Ausstattung unbedingt zur Entstehung einer Zwangserkrankung führt, denn es müssen weitere Faktoren hinzukommen, damit Zwänge entstehen und sich verfestigen. Das können andere biologische Faktoren wie etwa eine Infektion, aber auch belastende Lebensereignisse sein. Auch das soziale Verhalten von Angehörigen kann sich auf die Ausprägung von Zwängen auswirken.
Symptome
Das Hauptmerkmal der Zwangsstörung sind die wiederkehrenden Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen, die häufig auch gemeinsam auftreten. Beides erzeugt eine starke innere Anspannung und ist meistens mit Angst verbunden.
Zwangsgedanken, also Gedanken, Vorstellungen oder Impulse, haben eine intensive Qualität, drängen sich den Betroffenen gegen ihren Willen auf und beschäftigen sie übermäßig. Manchmal ähneln diese Gedanken alltäglichen Gedanken oder Befürchtungen, aber oft handelt es sich um rational schwer nachvollziehbare Inhalte.
Typische Themen von Zwangsgedanken:
- Ansteckung: die Gedanken drehen sich um die Befürchtung, sich etwa durch Berührungen von Türklinken mit Krankheitserregern zu infizieren und zu erkranken bzw. diese unkontrollierbar zu verbreiten und damit auch andere zu gefährden.
- Vergiftung: die Gedanken kreisen um die Befürchtung, durch Kontakt sich und andere zu vergiften.
- Verschmutzung: die Gedanken betreffen die Befürchtung, sich zu verschmutzen und dies zu verbreiten.
- Krankheit: die Gedanken drehen sich um die Befürchtung, durch unvorsichtiges Verhalten selbst zu erkranken oder die Erkrankung anderer zu verursachen.
- Streben nach Symmetrie: Betroffene fühlen sich unwohl, wenn Gegenstände nicht symmetrisch angeordnet sind.
- Ordnung: die Gedanken kreisen ständig um Ordnung, die hergestellt werden soll, um negative Gefühle zu vermeiden.
- Aggression: Betroffene befürchten, einer nahestehenden Person, zu der eigentlich ein gutes Verhältnis besteht, Gewalt anzutun.
- Sexualität: es kommt zu Impulsen, sich sexuell obszön zu verhalten.
- Religion: es kommt zu blasphemischen Gedanken, oftmals bei Menschen mit enger religiöser Bindung.
Die Zwangsgedanken und -impulse werden als quälend, sinnlos, inakzeptabel oder beschämend erlebt, können aber nicht unterdrückt werden. Nicht immer gibt es einen Auslöser für sie, häufig treten sie spontan auf.
Zwangshandlungen treten meist in Folge von Zwangsgedanken auf und werden immer wieder auf gleiche oder ähnliche Weise wiederholt. Sie werden weder als angenehm empfunden noch dienen sie dazu, eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen, aber sie helfen Betroffenen, ihre innere Anspannung zu verringern oder ein vermeintliches Unheil in der Zukunft zu verhindern. Häufig wissen Menschen mit Zwängen selbst, dass ihr Verhalten sinnlos oder übertrieben ist und versuchen daher, sich gegen die Zwangshandlung zu wehren. Der Drang, sie durchzuführen, ist aber so stark, dass dies nicht oder nur kurzzeitig gelingt.
Zwangshandlungen sind mit oft mit erheblichen Einschränkungen der Leistungsfähigkeit und des sozialen Lebens verbunden. Deshalb neigen viele Betroffene dazu, sie zu verheimlichen bzw. führen sie gegen einen inneren Widerstand durch.
Typische Zwangshandlungen sind:
- Wasch- und Duschzwänge: Das sind stereotype Rituale, die auf der Basis von Zwangsgedanken über Verschmutzung und Ansteckung entstehen und durchgeführt werden.
- Reinigungs- und Putzzwänge: Auch hier führen Ängste vor Verschmutzung und Ansteckung zu ausgeprägten Reinigungsritualen.
- Kontrollzwänge: Dabei werden Handlungen wiederholt, um Fehler zu vermeiden bzw. um ein besseres Gefühl herzustellen.
- Ordnungszwänge: Gegenstände werden nach bestimmten Prinzipien angeordnet. Sobald die Ordnung durch andere gestört wird, kommt es zu starker innerer Anspannung.
- Berührungszwänge: Gegenstände oder Personen werden zwanghaft angetippt.
- Sammelzwänge: Gegenstände wie etwa Zeitungen können nicht weggeworfen werden. Im Hintergrund steht die Befürchtung, diese Gegenstände noch einmal brauchen zu können oder dadurch einen Teil von sich zu verlieren.
- Zählzwänge: Es wird gedanklich auf eine bestimmte Zahl gezählt, um Befürchtungen zu neutralisieren. Zählzwänge treten meist im Zusammenhang mit anderen Zwangshandlungen auf.
- zwanghafte Langsamkeit: Dabei werden alltägliche Handlungen wie etwa Anziehen oder Essen extrem langsam und bedächtig durchgeführt, wobei dies nicht das Resultat eines bestimmten Zwangsgedankens ist.
Zwangshandlungen sind oft an eine bestimmte Situation gebunden, und es kann sein, dass sie etwa in einer anderen Umgebung überhaupt keine Rolle spielen. Ein typisches Beispiel dafür ist das Ausbleiben von Putzzwängen an einem Ort, für den man sich nicht verantwortlich fühlt.
Mögliche Folgen einer Zwangsstörung
Da die Umwelt von Zwangserkrankten oft verständnislos reagiert, weil ihnen die Zwänge irrational und bizarr erscheinen, halten viele Betroffene ihre Erkrankung aus Scham lange geheim. Viele ziehen sich deshalb von Familie und Freunden zurück. Häufig kommt es auch zum Verlust des Arbeitsplatzes – etwa, weil die Zwangserkrankten ihre Symptome nicht mehr verbergen können. Mehr als 70 Prozent aller Betroffenen erkranken an einer weiteren psychischen Störung – häufig sind das Depressionen, Phobien oder Panikstörungen.
Diagnose
Am Beginn der Diagnostik steht ein ausführliches Gespräch, in dem die persönliche Krankheitsgeschichte exploriert wird.
Weiters müssen für die Diagnose Zwangsstörung folgende Merkmale vorhanden sein:
- Die Zwangsgedanken, -impulse und -handlungen treten seit mindestens zwei Wochen und an den meisten Tagen auf.
- Die Zwänge werden als quälend und/oder sinnlos empfunden.
- Der Alltag wird durch die Zwänge beeinträchtigt.
- Zwangsgedanken und -impulse werden der eigenen Person zugeordnet. Das bedeutet, dass sie nicht als „fremd“ oder „von außen gemacht“ erlebt werden.
- Bei Widerstand oder Unterlassung des Zwangs kommt es zu innerer Unruhe und Angst.
Zudem gibt es bestimmte Fragebögen, mit denen die Symptome des Zwangsdenkens und Zwangshandelns abgefragt werden können. Wichtig ist auch eine genaue körperliche Untersuchung, denn manchmal sind organische Ursachen für die Symptome verantwortlich – beispielsweise bestimmte neurologische Erkrankungen. Außerdem muss der Diagnostiker andere psychische Störungen als Ursache ausschließen. Bei Schizophrenie oder Depressionen treten nämlich auch häufig Zwangssymptome auf. Im Unterschied zur Zwangsstörung ist aber bei Wahrnehmung bei diesen Erkrankungen eine andere: die Zwangsgedanken werden bei dabei zwar als belastend, meist aber nicht als überflüssig oder sinnlos empfunden. Bei der Schizophrenie erleben Betroffene die Zwänge zudem oft als fremdgesteuert.
Therapie der Zwangsstörung
Entscheidend für den Erfolg einer Therapie der Zwangsstörung ist der frühzeitige Beginn, also eine Zeit, in der die Zwänge in der Regel noch nicht so stark ausgeprägt und verfestigt sind. Allerdings profitieren auch Menschen, die schon länger an Zwängen leiden, von einer adäquaten Behandlung. Für alle gilt jedoch, dass die Zwangssymptome durch eine Therapie häufig nicht vollständig verschwinden. Im Laufe der Behandlung lernen die Betroffenen aber, besser mit ihren Symptomen umzugehen, können danach den Zwangsimpulsen besser widerstehen oder dem Wiederauftreten von Zwängen besser entgegenwirken.
Heute geht man davon aus, dass eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie die wirksamste Form der Behandlung ist – vor allem dann, wenn Zwangsgedanken im Vordergrund stehen.
Psychotherapie bei Zwangsstörungen
Die kognitive Verhaltenstherapie gilt als psychotherapeutische Methode der Wahl bei Zwangsstörungen. Dabei werden zunächst Informationen zur Symptomatik und zur Lebensgeschichte gesammelt, und es wird analysiert, wie häufig und in welchen Situationen die Zwangsgedanken und – handlungen auftreten, wodurch sie ausgelöst werden und welche Situationen Betroffene meiden, um das Auftreten von Zwängen zu verhindern. Gleichzeitig vermittelt der Therapeut Informationen darüber, wie eine Zwangsstörung entsteht und welche Faktoren sie aufrechterhalten.
Ein wichtiger Teil der Verhaltenstherapie bei Zwängen ist die „Exposition mit Reaktionsverhinderung“. Dabei geht es darum, dass der oder die Betroffene sich genau jenen Situationen aussetzt, in denen er oder sie normalerweise große Angst und Anspannung erlebt. Wenn es gelingt, jede Art von Zwangshandlung zu unterlassen, können Menschen mit einer Zwangsstörung die Erfahrung machen, dass die befürchteten negativen Folgen in der Realität nicht eintreten.
Zumindest bei mittel- und schwergradigen Zwangserkrankungen beinhaltet die Therapie ergänzend zur oben beschriebenen Symptomtherapie weitere kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden sowie häufig auch systemische, psychodynamische und/oder achtsamkeitsbasierte Elemente. Dabei wird auch die „Funktion“ von Zwängen berücksichtigt, denn Zwänge können etwa dazu dienen, starke Selbstzweifel zu kompensieren oder die Beziehung zu nahen Bezugspersonen zu regulieren. Wenn Angehörige in die Rituale eingebunden sind, wird empfohlen, sie in die Therapie einzubeziehen.
Das Vorgehen bei der kognitiven Verhaltenstherapie muss schrittweise stattfinden und zunächst mit Situationen beginnen, die für Betroffene weniger angstauslösend sind. Die Erfolgsraten dieser Therapie sind sehr hoch; bei 60 bis 90 Prozent der Patienten kommt es zu einer deutlichen Besserung der Symptome.
Andere psychotherapeutische Ansätze spielen bei der Zwangsstörung eine geringere Rolle, da sich die kognitiv-verhaltenstherapeutische Methode als wirksamste Therapieform erwiesen hat. Sie können aber als Ergänzung oder im Anschluss an eine erfolgreiche Behandlung der Zwangssymptomatik zum Einsatz kommen. Mit psychoanalytischen und tiefenpsychologischen Verfahren ist es oft möglich, die psychologischen Hintergründe der Zwangssymptome besser zu verstehen und zu bearbeiten oder bisher verbotene Wünsche, Gedanken und Gefühle zu äußern. Auch dadurch können Betroffene die Erfahrung machen, dass dies nicht zu den befürchteten negativen Konsequenzen führt.
medikamentöse Therapie bei Zwangsstörungen
Als wirksam erwiesen haben sich einige Antidepressiva, die auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden. Das sind vor allem so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Sie müssen aber über in einer höheren Dosierung und über einen längeren Zeitraum (häufig sechs bis zwölf Wochen) eingenommen werden, damit eine Wirkung erzielt werden kann. Außerdem wird empfohlen, die Medikamente mindestens ein bis zwei Jahre einzunehmen, und das Absetzen sollte immer in mehreren Schritten und möglichst erst nach einer erfolgreichen Verhaltenstherapie erfolgen.
In manchen Fällen wird zusätzlich zu einem Antidepressivum auch ein Neuroleptikum gegeben, vor allem dann, wenn die Zwangsgedanken „magische“ Inhalte haben oder die Zwänge sehr bizarr wirken.
Allgemeine Vorbeugungsempfehlungen zur Zwangserkrankung gibt es aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes und der nicht eindeutig geklärten Ursachen nicht.
Wer behandelt die Zwangsstörung?
Ansprechpartner für die Zwangsstörung sind Fachärzte für Psychiatrie sowie Psychotherapeuten, die verhaltenstherapeutisch orientiert sind.
https://www.zwaenge.ch/de
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/erkrankungen/zwangserkrankungen
https://www.psychiatrie.de/psychische-erkrankungen/zwangsstoerungen.html