Zusammenfassung
Factbox – Knieschmerzen
Knieschmerzen unterscheiden sich je nach Lokalisation (z. B. vorne, außen), zeitlichem Verlauf (akut, chronisch), Qualität (z. B. stechend), Situation (z. B. Anlaufschmerzen, Ruheschmerzen, belastungs-/bewegungsabhängige Schmerzen) und anderen Faktoren.
Ursachen: Prellungen, Zerrungen, Meniskusriss, Kreuzbandriss und andere Verletzungen, Verschleißerscheinungen, Knorpelschäden, Arthrose, Schleimbeutelentzündung, Baker-Zyste, rheumatoide Arthritis und andere rheumatische Erkrankungen u. v. m.
Mögliche Begleitbeschwerden: Je nach Ursache z. B.: Rötung, Schwellung, Bluterguss, Überwärmung Bewegungseinschränkungen
Diagnose: Anamnese, körperliche Untersuchung (inkl. Beurteilung des Gangbilds, Schubladentest, Steinmann-Test und/oder anderen Untersuchungen/Tests), bildgebende Untersuchungen (z. B. Röntgen, MRT) u. a.
Behandlung: Richtet sich nach der Ursache und anderen Faktoren; Entlastung, Kälteanwendungen, Kompression (Verband, Bandage), Hochlagerung, Sportsalben, Schmerzmittel, Physiotherapie, physikalische Therapiemaßnahmen, orthopädische Hilfsmittel, chirurgische Maßnahmen u. a.
Knieschmerzen – Überblick
Knieschmerzen können plötzlich auftreten, vorübergehend sein oder sich im Laufe der Zeit entwickeln und an Intensität zunehmen. Sie können sich in unterschiedlichen Bereichen des Knies (z. B. an der Innen-, Außen- oder Vorderseite oder im Bereich der Kniekehle) und in verschiedenen Situationen bemerkbar machen – so wird u. a. unterschieden zwischen Anlaufschmerzen (Schmerzen nach längerer Ruhe/zu Beginn einer Bewegung), Bewegungs- und Belastungsschmerzen und Ruheschmerzen. Das Schmerzgeschehen kann verschiedenste Ursachen haben und die Schmerzen können von unterschiedlicher Qualität sein (z. B. stechend, ziehend, drückend). Je nach Ursache und betroffenen Strukturen kann es begleitend auch zu weiteren Beschwerden kommen, darunter z. B. Rötung, Schwellung, Bluterguss, Überwärmung und Bewegungseinschränkungen.
Das Kniegelenk
Der Begriff “Knie“ wird zumeist synonym für das Kniegelenk (Articulatio genus) verwendet. Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und ein sogenanntes Scharniergelenk. Im Knie verbinden sich der Oberschenkelknochen (Femur), das Schienbein (Tibia) und die Kniescheibe (Patella). Verschiedenste Strukturen sorgen in einem gut abgestimmten Zusammenspiel dafür, dass das Gelenk bei unterschiedlichen Bewegungen reibungslos funktioniert, teils enormen Belastungen standhalten und den Spagat zwischen ausreichender Beweglichkeit und großer Belastbarkeit bewältigen kann. Wichtige und teils verletzungsanfällige anatomische Strukturen im Bereich vom Knie sind u. a.:
- Vorderes und hinteres Kreuzband: Die Kreuzbänder sind zentrale Stützen des Kniegelenks, die dieses zusammengefasst nach vorne und hinten stabilisieren und wesentlich zu dessen natürlichem Bewegungsablauf beitragen.
- eitenbänder: Das innere und äußere Seitenband sorgen für eine seitliche Stabilisierung des Kniegelenks.
- Kniescheibe und Patellasehne: Die Kniescheibe ist ein flacher vor dem Kniegelenk gelegener Knochen, welcher bei Bewegungen über das Gelenk gleitet, dieses schützt und den Hebelarm der Streckmuskulatur des Oberschenkels verlängert. Die Patellasehne verbindet den großen Oberschenkelmuskel mit dem Schienbein und wird bei Beuge- und Streckbewegungen des Knies beansprucht.
- Meniskus: In jedem Knie gibt es zwei Menisken, den inneren und den äußeren Meniskus. Der Meniskus ist ein wichtiger Puffer im Kniegelenk – er sorgt für eine optimale Druckverteilung zwischen Ober- und Unterschenkelknochen/den Gelenkflächen, wirkt wie ein Stoßdämpfer und unterstützt die Bänder bei der Stabilisierung des Gelenks.
- Gelenkkapsel: Die Gelenkkapsel umhüllt die Gelenkflächen des Kniegelenks. Ihre innere Schicht (Membrana synovialis) produziert die Gelenkflüssigkeit (Synovia) zur Schmierung des Gelenks und Ernährung des Knorpels.
- Gelenkknorpel: Der Gelenkknorpel ist ein wichtiger Puffer und Stoßdämpfer – an den Kontaktflächen sind die Knochen des Kniegelenks von einer Knorpelschicht überzeugen, welche wichtig für die schmerzfreie Beweglichkeit des Gelenks ist.
- Schleimbeutel: Im Bereich vom Knie gibt es mehrere Schleimbeutel, welche u. a. Druck- und Zugbelastungen puffern.
Knieschmerzen – Ursachen und Symptome
Knieschmerzen sind häufig die Folge von Fehl- und Überbelastungen, (unbehandelten oder nicht ausgeheilten) Verletzungen und/oder Verschleißprozessen. Daneben gibt es noch viele andere mögliche Auslöser. Verletzungen, die zu Knieschmerzen führen können sind u. a.:
- Prellungen, Zerrungen: Zu einer Knieprellung kommt es z. B. in Folge eines Schlags oder Sturzes auf das Knie. Mögliche Symptome sind mehr oder weniger starke Schmerzen, (leichte) Schwellungen im betroffenen Bereich und eingeschränkte Beuge- und Streckfähigkeit, manchmal bildet sich auch ein Bluterguss. Auch Bänder- und Muskelzerrungen können Knieschmerzen hervorrufen. Eine Bänderzerrung kann auftreten, wenn Bänder im Bereich des Gelenks durch übermäßige oder ruckartige Bewegungen überdehnt werden.
- Kreuzbandriss: Der vordere Kreuzbandriss zählt zu den häufigsten Sportverletzungen und entsteht z. B. im Rahmen einer plötzlichen schnellen Beinrotation oder Stoppbewegung (häufig bei Sportarten wie z. B. Fußball oder Basketball) oder durch Überstreckungsverletzungen. Zu einem Riss des hinteren Kreuzbandes kommt es häufig in Folge einer großen Krafteinwirkung auf das Knie (z. B. Auto- oder Motorradunfall). Ein Kreuzbandriss kann, muss jedoch nicht besonders schmerzhaft sein; Hauptproblem bei einer Kreuzbandverletzung ist, dass das Knie instabil wird, Betroffene haben nicht selten das Gefühl, dass das Knie “wegrutscht“. Dadurch kann es zur Überlastung anderer Strukturen kommen, was das Risiko für weitere mit Schmerzen einhergehende Verletzungen und Schäden (z. B. Meniskusverletzung, Knorpelschaden) erhöht.
- Meniskusriss: Meniskusverletzungen werden durch Sport- oder andere Unfälle hervorgerufen oder sind verschleißbedingt. Typisch für einen frischen Meniskusriss sind stechende Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks und häufig auch akute Funktions- und Belastungseinschränkungen; je nach genauer Lokalisation und Ausmaß der Verletzung können auch Schwellungen, Blockierungsphänomene, vorübergehende Beuge- oder Streckeinschränkung/-unfähigkeit und andere Beschwerden auftreten.
- Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation): Bei einer Kniescheibenverrenkung “springt“ die Kniescheibe seitlich aus ihrer natürlichen Gleitbahn. Eine Kniescheibenverrenkung kann zu starken Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen führen, häufig kommt es auch zu Verletzungen im Bereich der Bänder und des Knorpels.
- Weitere Verletzungen: Verletzungen der Seitenbänder (Innenbandriss, Außenbandriss), Muskel- und Sehnen(ab)risse, Frakturen (z. B. Schienbeinbruch, Patellafraktur) u. a.
Verschleißerscheinungen und Arthrose als Ursache für Knieschmerzen
Neben Verletzungen sind Verschleißerscheinungen, Knorpelschäden und Arthrose häufige Ursachen von Knieschmerzen und Knieproblemen. Arthrose zeichnet sich durch einen fortschreitenden über das altersübliche Maß hinausgehenden Knorpelverlust aus. Ist die Knorpelschicht völlig verschwunden, liegen die Knochen frei und reiben ungeschützt aneinander. Das Kniegelenk ist besonders häufig betroffen (Gonarthrose). Je nach Schweregrad und Krankheitsverlauf kann es u. a. zu folgenden Beschwerden kommen: Schmerzen nach Belastung, belastungsabhängige Schmerzen (z. B. Schmerzen beim Treppensteigen, Bergabgehen), Anlaufschmerzen, Ruhe- und Nachtschmerzen, Steifigkeitsgefühl, “Reibegeräusche“, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen bis hin zu einer deutlichen Einschränkung der Mobilität.
Andere Erkrankungen als Ursache für Knieschmerzen
Ferner können Knieschmerzen auf verschiedene Erkrankungen, darunter auch bestimmte systemische Erkrankungen, zurückzuführen sein. Zu diesen zählen u. a.: Gicht, Psoriasis Arthritis, rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und andere rheumatische Erkrankungen, systemischer Lupus erythematodes, Bandscheibenvorfall und Funktionsstörungen im Bereich des Hüftgelenks (ausstrahlende Schmerzen), Osteonekrose, Osteoporose, Bluterkrankheit (Hämophilie) u. a. Weitere mögliche Ursachen für Knieschmerzen sind u. a.:
- Patellaspitzensyndrom (Springer-Knie): Fehl- oder Überbelastungen, zu welchen es häufig beim Sport kommt, können zu einer Reizung der Patellasehne führen, was u. a. Schmerzen im unteren Bereich der Kniescheibe hervorrufen kann.
- Läuferknie: Das Läuferknie führt vor allem bei Läufern zu belastungsabhängigen Schmerzen vorne außen am Knie. Ursache ist eine Reizung des iliotibialen Bandes (verläuft außen am Oberschenkel) aufgrund wiederholter Fehl- und Überbelastungen.
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis): Schleimbeutelentzündungen (z. B. Entzündungen des Schleimbeutels zwischen Kniescheibe und Haut oder an der Patellasehne) sind häufig eine Folge von Überbelastung (z. B. Arbeiten im Knien wie beim Fliesenlegen oder bei Gartenarbeiten). Auch bakterielle Infektionen und bestimmte Erkrankungen (rheumatische Erkrankungen, Kniearthrose) können die Ursache sein. Die Symptome hängen u. a. davon ab, welcher Schleimbeutel entzündet ist, mögliche Beschwerden sind u. a. dumpfe oder stechende Schmerzen vorne oder seitlich am Knie, Druckschmerzhaftigkeit, Überwärmung und Schwellung im entzündeten Bereich.
- Baker-Zyste: Bei einer Baker-Zyste handelt es sich um eine Zyste im Bereich der Kniekehle. Sie kann sich in Folge bestimmter Erkrankungen und eines chronischen Gelenkergusses (z. B. im Rahmen degenerativer Meniskusläsionen oder rheumatischer Erkrankungen) bilden und u. a. zu einer Schwellung im hinteren Knie, Schmerzen in der Kniekehle und eingeschränkter Beugefähigkeit führen.
- Überbelastung bei sportlicher Aktivität (z. B. Laufen): Ob Anfänger, Wiedereinsteiger oder regelmäßig Trainierende – Läufer leiden während/nach dem Training nicht selten unter Knieschmerzen, was bei Anfängern oder Wiedereinsteigern darauf zurückzuführen sein kann, dass verschiedene Strukturen des Gelenks noch nicht an die erhöhte Belastung angepasst sind. Auch bereits bestehende Knorpelschäden, eine Schleimbeutelentzündung, eine fehlerhaft angelegte Kniescheibe (Patelladysplasie), Fehlstellungen im Kniegelenk und andere Erkrankungen können bei Läufern für Knieschmerzen (mit-)verantwortlich sein oder diese verstärken.
Abhängig von der Lokalisation der Knieschmerzen und der Situation, in welcher diese auftreten kommen u. a. folgende Ursachen in Frage:
- Äußere und innere Knieschmerzen: Probleme mit Strukturen im äußeren Bereich des Kniegelenks (z. B. Meniskus, Außenbänder), Knorpelverschleiß im äußeren Bereich des Kniegelenks bzw. Schädigung des Innenmeniskus, Probleme im Bereich der inneren Seitenbänder u. a.
- Vordere Knieschmerzen: Traumatische Ereignisse wie Sturz oder Aufprall, Fehl- und Überbelastungen, Probleme mit der Kniescheibe (z. B. Patelladysplasie), Schleimbeutelentzündungen unter der Patellasehne, Läuferknie u. a.
- Schmerzen hinter dem Kniegelenk/in der Kniekehle: Baker-Zyste u. a.
- Anlaufschmerzen: Knorpelschaden, Patellaspitzensyndrom u. a.
- Schmerzen beim Knien: Überlastung, Knorpelschaden oder Arthrose hinter der Kniescheibe, andere Kniescheibenprobleme, Schleimbeutelentzündung u. a.
- Schmerzen beim Hinhocken: Meniskusriss u. a.
- Schmerzen beim Bergabgehen: Kreuzbandverletzung, Schleimbeutelentzündung, Knorpelschaden hinter der Kniescheibe u. a.
Die Auflistung der hier angeführten Ursachen und Symptome dient dem Überblick und kann unvollständig sein, zudem kann ein beschriebenes Schmerzgeschehen oder Symptom bei Auftreten harmlos oder Anzeichen für eine andere Verletzung/Erkrankung sein. Auch muss nicht jedes hier angeführte Symptom bei der jeweiligen Verletzung/Erkrankung auftreten. Im Zweifelsfall sollte stets das ärztliche Gespräch gesucht werden.
Diagnose
Ansprechpartner bei Knieschmerzen sind u. a. der Arzt für Allgemeinmedizin (Hausarzt) und der Facharzt für Orthopädie. In vielen Fällen kann bereits der Hausarzt Rückschlüsse auf die mögliche(n) Ursache(n) ziehen, bei Bedarf wird er eine Überweisung zum Facharzt (z. B. Orthopäde, Rheumatologe, Unfallchirurg, Sportmediziner) ausstellen.
Zu Beginn der Abklärung steht die Anamnese, im Rahmen welcher sich der Arzt nach der Krankengeschichte und dem Schmerzgeschehen erkundigt. Eine möglichst exakte Beschreibung der Knieschmerzen und genaue Angaben darüber, seit wann die Schmerzen bestehen, wo sie lokalisiert sind und um was für Schmerzen es sich handelt (z. B. stechende oder ziehende Schmerzen) sowie Informationen bezüglich möglicher Begleitbeschwerden, Grunderkrankungen, vorangegangener Operationen und stärkerer Belastungen im Alltag und beim Sport können dem Arzt helfen, die möglichen Ursachen von Beginn an gezielt einzugrenzen.
In der anschließenden körperlichen Untersuchung wird das Knie u. a. auf mögliche tastbare Verletzungen, Bewegungs- und Funktionsbeeinträchtigungen, Schwellungen, Entzündungszeichen, Druckschmerzhaftigkeit und andere Erkrankungs-/Verletzungsanzeichen untersucht. Im Rahmen der weiteren Abklärung kann der Arzt verschiedene bildgebende Untersuchungen (z. B. Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie, Computertomographie) veranlassen, um mögliche Veränderungen/Schädigungen im Bereich des Meniskus, der Bänder, des Knorpels, knöcherner oder anderer Strukturen beurteilen zu können; bei bestimmten Fragestellungen können noch weitere Untersuchungsverfahren notwendig sein (z. B. Arthroskopie, Blutuntersuchung). Der genaue Ablauf der Abklärung richtet sich ganz nach der individuellen Situation.
Behandlung
Die Behandlung von Knieschmerzen hängt von der Ursache, dem zeitlichen Verlauf (akute oder chronische Schmerzen) und anderen Faktoren (z. B. Begleitbeschwerden, mögliche Grunderkrankungen, vorangegangene Behandlungen) ab.
Im Fall einer akuten Verletzung sollte das Gelenk entlastet werden; ratsam sind in der Regel Ruhigstellung, Kühlung (Eis, Kühlpacks) und Hochlagerung. Eine Orientierungshilfe bietet die “PECH-Regel“: Pause (umgehende Entlastung des akut schmerzenden Knies), Eis, Compression (Verband zur Stabilisierung), Hochlagerung. Sportsalben, Schmerzgels und kühlende Quarkumschläge sind weitere Maßnahmen, die möglicherweise gegen die Schmerzen wirksam sind. Im Fall von Knieschmerzen bei einer rheumatischen Erkrankung können sowohl Kälte als auch Wärme hilfreich sein, Betroffene sollten sich in Hinblick auf schmerzlindernde Maßnahmen von ihrem Arzt beraten lassen. Bei Notwendigkeit können auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen (z. B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac). In Bezug auf die Auswahl, Dosierung und Anwendung von Schmerzmitteln ist es stets ratsam, sich von einem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen.
Bei Verdacht, dass im Rahmen eines Unfallereignisses bestimmte Strukturen verletzt worden sind bzw. bei anhaltenden, starken oder wiederkehrenden Knieschmerzen oder bei weiteren Beschwerden (z. B. Instabilität, eingeschränkte Beweglichkeit, Überwärmung) sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen abzuklären und mögliche Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen rechtzeitig behandeln zu können. Stehen die Knieschmerzen mit einer bestimmten Grunderkrankung in Zusammenhang, muss diese gesondert behandelt werden. Weitere Behandlungsmaßnahmen bei Knieschmerzen sind:
- Allgemeinmaßnahmen (z. B. Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Vermeidung einer übermäßigen Gelenkbelastung im Alltag, im Beruf und beim Sport, Anpassung des Schuhwerks)
- Physiotherapie
- Krankengymnastische Übungen
- Manuelle Therapie
- Injektionen (z. B. Injektionen von Hyaluronsäure in das Gelenk bei Kniearthrose)
- Wärme-/Kälteanwendungen, Ultraschalltherapie und andere physikalische Therapiemaßnahmen
- Orthopädische Hilfsmittel (z. B. Schuheinlagen, Bandagen, Orthesen)
- Kinesiologisches Taping
- U. a.
Häufig bedarf es mehrerer Behandlungsmaßnahmen, um Knieprobleme nachhaltig erfolgreich zu mildern bzw. zu beseitigen. Welche Maßnahmen zum Einsatz kommen und wie sich die Behandlung von Knieschmerzen gestaltet richtet sich ganz nach der individuellen Situation.
Operation: Eine Operation kann angezeigt sein, wenn die Beschwerden trotz konservativer Therapien bestehen bleiben oder zunehmen oder wenn die Gefahr besteht, dass sich das Knieproblem verschlimmert. Auch bei bestimmten Verletzungen kann eine Operation sinnvoll/notwendig sein, um die volle Belastungsfähigkeit wiederherzustellen und weiteren Verletzungen, Verschleißerscheinungen und Erkrankungen vorzubeugen (z. B.: Arthroskopische Eingriffe zur Behandlung von Knorpeldefekten, Kreuzband- und Meniskusverletzungen, Osteotomie des Kniegelenks (Umstellungsoperation), Ersatz des Kniegelenks durch eine Knieprothese).
Knieproblemen vorbeugen
- Bewegung: Der Gelenkknorpel benötigt regelmäßig sanfte Bewegung, um nachhaltig gesund zu bleiben.
- Training der Muskulatur: Gelenkpflege schließt auch die Muskulatur ein, denn durch starke Muskeln wird das Kniegelenk stabilisiert. Durch Dehnübungen und Muskelaufbau kann Knieschmerzen vorgebeugt werden.
- Knieübungen: Bestimmte einfach durchzuführende Übungen (z. B. “Buchklemme“, Ausführung von Beuge- und Streckbewegungen im Liegen) fördern u. a. die Kräftigung der Beinmuskulatur.
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht: Übergewicht belastet die Kniegelenke – wer bei Übergewicht auf gesunde Weise abnimmt und das Gewicht im Normalbereich hält, tut seinen Knie- und anderen Gelenken einen großen Gefallen.
- Passendes Schuhwerk: Zu hohe Absätze, zu harte Sohlen, nicht richtig passende Sportschuhe – falsches Schuhwerk ist eine zusätzliche Belastung für die Knie.
- Kniefreundliches Verhalten im Alltag: Im Alltag und im Beruf gibt es viele Faktoren, die für das Kniegelenk zur Dauerbelastung werden können. Zu vermeiden sind z. B. langes Knien und andere längere einseitige Belastungen oder das Tragen zu schwerer Lasten.
- Knieschmerzen ernst nehmen: Knieschmerzen sollten nicht heruntergespielt werden. Nach einem Sportunfall oder bei wiederkehrenden Knieschmerzen ist es ratsam, die Beschwerden abklären zu lassen. Leichtere Schmerzen, die nach dem Training allmählich wieder abklingen sind in vielen Fällen unbedenklich, länger als zwei Tage bestehende bzw. wiederkehrende Schmerzen sollen ärztlich abgeklärt werden. Nicht ratsam ist es, ein Training unter der Einnahme von Schmerzmitteln fortzusetzen.
- Professionelle Trainingsberatung: Vor Beginn einer neuen körperlichen Aktivität/eines Trainings kann es sinnvoll sein, sich professionell beraten und sich die korrekte Ausführung bestimmter Übungen zeigen zu lassen (z. B. von einem Physiotherapeuten oder persönlichem Trainer).