Zusammenfassung
Amoxicillin
Was ist Amoxicillin? Amoxicillin ist ein Breitband-Antibiotikum aus der Gruppe der Aminopenicilline. Es wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt.
Bei welchen Erkrankungen hilft Amoxicillin? Amoxicillin wird vor allem zur Behandlung von Infektionen der Atemwege, des Mittelohrs, der Harnwege, der Haut und des Magen-Darm-Trakts verschrieben.
Dosierung: In der Regel wird Amoxicillin drei Mal täglich eingenommen, in seltenen Fällen nur zwei Mal täglich. Wichtig ist, das Medikament regelmäßig und über die vorgeschriebene Dauer einzunehmen.
Häufige Nebenwirkungen: Amoxicillin gilt als gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall) und Hautausschlag (leichte Rötungen oder Juckreiz).
Amoxicillin in der Schwangerschaft: Amoxicillin gilt als eines der sichersten Antibiotika in der Schwangerschaft. Die Einnahme darf nur ausdrücklich nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen.
Was ist Amoxicillin?
Amoxicillin ist ein Breitband–Antibiotikum aus der Gruppe der Aminopenicilline. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit und Wirksamkeit wird es häufig verschrieben, insbesondere bei Infektionen der Atemwege, des Mittelohrs, der Harnwege, der Haut und des Magen-Darm-Trakts.
Wie wirkt Amoxicillin?
Das Antibiotikum Amoxicillin bekämpft Bakterien, indem es deren Zellwandbildung blockiert. Ohne eine stabile Zellwand können sich die Bakterien nicht vermehren und sterben ab. Einige Bakterien haben jedoch Resistenzen gegen Amoxicillin entwickelt. Daher wird es oft mit Clavulansäure kombiniert, um seine Wirksamkeit zu erhöhen.
Anwendungsgebiete: Wann wird Amoxicillin verschrieben?
Amoxicillin wird zur Behandlung vieler bakterieller Infektionen eingesetzt. Ärzt:innen verschreiben es häufig bei:
- Atemwegsinfektionen (z. B. Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung)
- Harnwegsinfektionen (z. B. Blasenentzündung)
- Hautinfektionen (z. B. Wundinfektionen)
Da Antibiotika nur gegen bakterielle Infektionen wirken, hilft Amoxicillin nicht gegen Viruserkrankungen wie Grippe oder Erkältung.
Einnahme und Dosierung
Amoxicillin ist in verschiedenen Formen erhältlich:
- Tabletten oder Kapseln zur Einnahme mit Wasser
- Suspension (Saft) für Kinder oder Menschen mit Schluckbeschwerden
- Infusionen
Was ist bei der Dosierung und Einnahme zu beachten?
Die genaue Dosierung hängt von der Art der Infektion, dem Alter und dem Gewicht der Patient:innen ab. In der Regel wird Amoxicillin drei Mal täglich eingenommen, in seltenen Fällen nur zwei Mal täglich. Wichtig ist, das Medikament regelmäßig und über die vorgeschriebene Dauer einzunehmen – auch wenn die Beschwerden schon früher nachlassen. Sonst können Bakterien resistent werden, das Antibiotikum wirkt dann nicht mehr.
Muss Amoxicillin zu Mahlzeiten eingenommen werden?
Amoxicillin kann unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden. Allerdings ist es magenfreundlicher, wenn es kurz vor einer Mahlzeit eingenommen wird.
Was tun, wenn eine Dosis vergessen wurde?
Falls eine Dosis vergessen wurde:
- Schnellstmöglich nachholen, sofern die nächste Einnahme nicht kurz bevorsteht.
- Falls es fast Zeit für die nächste Dosis ist, die vergessene Dosis auslassen und den normalen Zeitplan einhalten.
- Keine doppelte Dosis einnehmen!
Welche Nebenwirkungen kann Amoxicillin haben?
Wie alle Medikamente kann Amoxicillin Nebenwirkungen verursachen. Die meisten sind mild und verschwinden nach dem Absetzen des Antibiotikums. Selten treten jedoch schwerwiegende Reaktionen auf. Die häufigsten Nebenwirkungen sind hier gelistet:
Häufige Nebenwirkungen
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen
- Hautausschlag: Leichte Rötungen oder Juckreiz
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Nesselsucht (Urtikaria)
- Hautausschlag und Juckreiz
- Erbrechen
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Allergische Reaktionen
- Schwere Hautreaktionen: Blasenbildung oder großflächige Rötungen
- Schwindel
- Krampfanfälle
- Bei Kindern: Verfärbungen an den Zähnen
- Verlängerte Blutungszeit
Amoxicillin in der Schwangerschaft und Stillzeit: Was ist zu beachten?
In der Schwangerschaft
Amoxicillin gilt als eines der sichersten Antibiotika in der Schwangerschaft. Studien haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder andere schwerwiegende Folgen ergeben. Deshalb wird es häufig bei bakteriellen Infektionen wie Blasenentzündungen oder Atemwegsinfektionen während der Schwangerschaft eingesetzt.
Wichtig: Die Einnahme darf nur ausdrücklich nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen.
In der Stillzeit
Amoxicillin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. In der Regel ist es ungefährlich für gestillte Babys, kann aber gelegentlich zu weichem Stuhl oder Durchfall beim gestillten Kind führen.
Wann sollte man Amoxicillin nicht einnehmen?
Nicht alle Personen können Amoxicillin bedenkenlos einnehmen. In bestimmten Fällen kann das Antibiotikum schädlich oder unwirksam sein. In folgenden Fällen sollte es nicht angewendet werden:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder ein anderes Penicillin
Wer bereits auf Penicillin oder ähnliche Antibiotika (z. B. Cephalosporine) überempfindlich reagiert hat, sollte Amoxicillin nicht anwenden.
Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)
Patient:innen mit einer Epstein-Barr-Virus-Infektion (Pfeiffersches Drüsenfieber) sollten Amoxicillin nicht einnehmen, da es oft einen starken Hautausschlag verursacht.
Bakterien mit Amoxicillin-Resistenz
Amoxicillin ist gegen einige Bakterienstämme nicht wirksam. In solchen Fällen wird Amoxicillin oft mit Clavulansäure kombiniert, um die Resistenz zu umgehen.
Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt es?
Amoxicillin kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, darunter:
- Blutgerinnungshemmer (z. B. Warfarin): Ihre Wirkung kann durch das Antibiotikum verstärkt werden.
- Anti-Baby-Pille: Die Wirkung kann abgeschwächt werden (zusätzlicher Schutz empfohlen).
Gichtmittel (z. B. Allopurinol): erhöhen das Risiko für Hautausschläge.
FAQ
Wenn Sie eine Dosis Amoxicillin vergessen haben, nehmen Sie sie ein, sobald Sie sich daran erinnern. Falls es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Amoxicillin beginnt sofort nach der Einnahme, Bakterien zu bekämpfen. Dennoch kann es 2 bis 3 Tage dauern, bis sich die Symptome einer Infektion merklich verbessern.
Ja, Amoxicillin kann Nesselsucht (Urtikaria) als allergische Reaktion auslösen. Dabei kommt es zu roten, juckenden Quaddeln auf der Haut. Meist ist dies harmlos, aber bei starken Schwellungen oder Atemnot sollte sofort ein:e Arzt/Ärztin aufgesucht werden.
Ja, Amoxicillin gehört zur Gruppe der Penicilline. Es ist ein sogenanntes Aminopenicillin.
Ein Breitband-Antibiotikum wirkt gegen viele verschiedene Bakterienarten und wird eingesetzt, wenn der genaue Erreger nicht bekannt ist. Allerdings greift es auch nützliche Bakterien im Körper an, weshalb es nur gezielt und nicht unnötig eingesetzt werden sollte. Amoxicillin gehört zu diesen Breitband-Antibiotika und wird oft verschrieben.
Ja, Amoxicillin kann mit Milch eingenommen werden, da Milch die Aufnahme des Medikaments nicht beeinflusst. Anders als bei manchen anderen Antibiotika gibt es hier keine Wechselwirkungen.
Alkohol schwächt die Wirkung von Amoxicillin nicht direkt, kann aber Nebenwirkungen wie Magenprobleme oder Schwindel verstärken. Expert:innen empfehlen, während der Behandlung auf Alkohol zu verzichten.
Eine Ausnahme bildet Amoxicillin in Kombination mit Clavulansäure. Da Clavulansäure die Leber belasten kann, sollte während der Behandlung mit diesem Antibiotikum immer auf Alkohol verzichtet werden.
Nein, Erkältungen und Grippe werden durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika nicht wirken. Amoxicillin hilft nur bei Infektionen, die durch Bakterien ausgelöst werden.
Pharmakologie und Toxikologie, Thieme Verlag 17. Auflage, Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Martin Wehling, 2015
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