Husten ade: 5 bewährte Hausmittel für schnelle Linderung

Welche Hustenarten gibt es?

Husten ohne Schleimbildung oder Auswurf, auch unproduktiver Husten genannt, tritt häufig als trockener Reizhusten auf. Er entsteht oft durch äußere Reize wie Rauch, Staub oder Magensäure und kann auch zu Beginn oder am Ende einer Erkältung auftreten. Während die Erkältung selbst meist abgeklungen ist, bleibt der lästige Husten oft bestehen. In sehr seltenen Fällen steckt jedoch eine ernsthafte Erkrankung wie Asthma dahinter. Auch bestimmte Medikamente, wie ACE-Hemmer für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können chronischen Reizhusten auslösen.

Produktiver Husten hingegen ist durch Schleimbildung und Auswurf gekennzeichnet. Er wird meist von Viren oder Bakterien verursacht, die die Atemwege entzünden und eine vermehrte Schleimproduktion auslösen. Häufig gehen Symptome wie Schnupfen, Heiserkeit oder Fieber damit einher. Der Husten erfüllt hierbei eine wichtige Funktion, indem er Schleim und Krankheitserreger aus den Atemwegen entfernt. Daher ist es bei produktivem Husten wichtig, das Abhusten zu unterstützen, um die Heilung zu fördern.

Husten – Wann sind Medikamente sinnvoll?

In einigen Fällen kann die Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein, um Husten zu lindern. Je nach Art des Hustens – ob trocken oder mit Schleim – stehen unterschiedliche Präparate zur Verfügung. Medikamente sollten gezielt nach der Art des Hustens eingesetzt werden. Dazu sollten Sie bei anhaltendem Husten einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.

Zu den eingesetzten Mitteln zählen:

Hustenlöser (Expektoranzien)

Hustenlöser helfen dabei, Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen und das Abhusten zu erleichtern. Sie sind besonders bei produktivem Husten mit Schleimbildung geeignet. Sie sollten jedoch nur eingesetzt werden, wenn der Schleim tatsächlich abgehustet werden kann, da ihre Wirksamkeit bei akuter Bronchitis nicht eindeutig durch Studien belegt ist.

Hustenstiller (Antitussiva)

Hustenstiller (Antitussiva) unterdrücken den Hustenreiz und werden bei starkem, trockenem Reizhusten eingesetzt, insbesondere wenn quälender Husten den Schlaf stört. Sie sind jedoch nicht sinnvoll bei Husten mit Auswurf, da der Schleim ohne Hustenreiz nicht abtransportiert werden kann.

Pflanzliche Präparate

Kombinationen aus Heilpflanzen wie Thymian, Spitzwegerich, Efeu und Eibisch bieten eine natürliche Alternative. Sie sind in Form von Säften, Tropfen oder Tabletten erhältlich und helfen sowohl bei trockenem als auch bei produktivem Husten.

5 bewährte Hausmittel bei Husten

Warme Brustwickel: Wohltuende Hilfe bei Husten

Warme Brustwickel sind ein bewährtes Hausmittel bei trockenem Husten und Husten mit Schleim. Die Wärme entspannt die Atemwege, regt die Durchblutung an und hilft, Schleim zu lösen und abzutransportieren. Diese einfache Methode ist besonders bei Erkältungshusten effektiv und kann die Beschwerden spürbar lindern.

3 bewährte Varianten von Brustwickeln:

1. Kartoffelwickel

Kartoffelwickel entfalten ihre Wirkung vor allem durch die wohltuende Wärme, die über längere Zeit gleichmäßig an den Körper abgegeben wird. Diese fördert die Durchblutung, unterstützt den Transport von Heilstoffen, entspannt die Bronchien und unterstützt das Lösen von festsitzendem Schleim.

Anwendung:  

• Weich gekochte Kartoffeln (ca. 400 g) in die Mitte eines sauberen Baumwolltuchs legen und vorsichtig zerdrücken. 
• Das Tuch zusammenfalten und abkühlen lassen, bis der Wickel angenehm warm ist. 
• Auf die Brust legen und mit einem weiteren Tuch fixieren. 
• Mit einer Decke zudecken, um die Wärme zu speichern. 
• Der Wickel bleibt ca. 30 Minuten auf dem Körper liegen, oder bis er abgekühlt ist.

Tipp: Streuen Sie 1 EL Thymiankraut über die gestampften Kartoffeln. Thymian verstärkt die heilende Wirkung.

2. Topfenwickel

Ein warmer Topfenwickel wirkt bei Husten beruhigend, entzündungshemmend und schleimlösend. Durch seine leicht kühlende Wirkung hilft er, Reizungen der Atemwege zu lindern, während die Feuchtigkeit die Durchblutung fördert und die Bronchien entspannt. Besonders bei trockenem oder quälendem Husten kann ein Topfenwickel die Atemwege beruhigen und den Hustenreiz mildern.

Anwendung:

• Den Topfen aus dem Kühlschrank nehmen und auf Körpertemperatur bringen. Man kann den Topfen vorsichtig in einem Wasserbad erwärmen. Die Fettstufe des Topfens spielt hier keine Rolle.
• Verteilen Sie den Topfen etwa fingerdick in der Mitte eines sauberen Baumwolltuchs und schlagen Sie das Tuch ein. 
• Den Wickel mit einem Handtuch fixieren und etwa 30 Minuten einwirken lassen.

Achtung: Nicht bei Milcheiweiß-Kontaktallergie anwenden!

3. Thymian-Brustwickel

Ein Thymian-Brustwickel ist ein traditionelles Hausmittel, das besonders bei Erkältungen, Husten und Bronchitis verwendet wird. Die ätherischen Öle des Thymians wirken antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend, was die Atemwege beruhigt und das Abhusten erleichtert. Der Wickel verbindet die wohltuende Wärme mit den heilenden Eigenschaften des Thymians.

Anwendung:

• Bringen Sie einen halben Liter Wasser zum Kochen.
• Lassen Sie 2 TL Thymian (frisch oder getrocknet) im heißen Wasser 10 Minuten ziehen. So werden die ätherischen Öle freigesetzt.
• Tauchen Sie ein Baumwolltuch in den warmen Thymian-Sud. Wringen Sie das Tuch vorsichtig aus, sodass es nicht mehr tropft, aber noch feucht bleibt.
• Legen Sie das warme Tuch auf die Brust. Achten Sie darauf, dass es angenehm warm ist und nicht zu heiß, um die Haut nicht zu reizen.
• Wickeln Sie ein Handtuch um die Brust, um den Thymianwickel zu fixieren. Decken Sie sich zusätzlich mit einer warmen Decke zu, um die Wärme zu halten.
• Lassen Sie den Wickel 30–60 Minuten einwirken. Ruhen Sie sich währenddessen aus und genießen Sie die wohltuende Wärme.

Zwiebelsirup: Omas Hausmittel gegen Husten

Zwiebelsirup ist ein altbewährtes Hausmittel, das bei Husten auf natürliche Weise hilft. Die in der Zwiebel enthaltenen ätherischen Öle und Schwefelverbindungen wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Zudem lindert der Sirup den Hustenreiz und hilft, festsitzenden Schleim zu lösen, was das Abhusten erleichtert.

Anleitung:

1. Zwiebel vorbereiten:
   Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in ein sauberes Schraubglas (z. B. Marmeladenglas) geben.
2. Süßstoff hinzufügen:
   Die Zwiebelwürfel mit 2-4 Esslöffeln Honig oder Zucker bedecken. 
3. Mischen und ziehen lassen:
   Das Glas verschließen und die Mischung mehrere Stunden, am besten über Nacht, ziehen lassen, bis sich ein Sirup bildet. Gelegentlich das Glas schütteln, damit sich der Zucker auflöst.
4. Abseihen:
   Den entstandenen Sirup durch ein feines Sieb abseihen und in ein sauberes Gefäß füllen.

Anwendung:
Über den Tag verteilt immer wieder einen Teelöffel einnehmen. Der milde Geschmack macht den Sirup auch für Kinder ab 1 Jahr geeignet. Der Zwiebelsirup hält sich gut verschlossen mehrere Wochen im Kühlschrank.

Achtung: Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen, da dieser das Risiko von Botulismus, einer Vergiftung durch Bakterien, birgt. Hier kann der Sirup stattdessen mit Zucker zubereitet werden.

Tipp: Ein Teelöffel getrockneter oder frischer Thymian kann den Zwiebelsirup zusätzlich verstärken.

Mit Salzwasser gurgeln: Ein einfaches Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen

Mit Salzwasser gurgeln ist ein einfaches Hausmittel, das bei Husten und Halsschmerzen Linderung verschaffen kann. Die Mischung aus Salz und Wasser bekämpft Bakterien und Viren im Rachen, wirkt entzündungshemmend und beruhigt gereizte Schleimhäute. Zudem beruhigt die salzhaltige Lösung gereizte Schleimhäute und fördert die Heilung.

Anleitung: Salzwasser-Gurgeln

1. Salzlösung herstellen: Lösen Sie einen Teelöffel Salz in einem Glas (ca. 250 ml) warmem Wasser auf. Rühren Sie, bis das Salz vollständig aufgelöst ist.
2. Gurgeln: Nehmen Sie einen Schluck der Lösung in den Mund und gurgeln Sie für etwa 30 Sekunden. Neigen Sie den Kopf leicht nach hinten, damit das Salzwasser alle Bereiche im Rachenraum erreicht.
3. Ausspucken: Spucken Sie die Lösung nach dem Gurgeln aus. Schlucken Sie sie nicht herunter.
4. Wiederholung: Wiederholen Sie das Gurgeln mehrmals täglich, besonders morgens und abends, um die beste Wirkung zu erzielen.

Inhalieren mit Salz oder Kräutern 

Das Inhalieren ist ein altes Hausmittel, das bei Husten schnelle Linderung verschaffen kann. Durch das Einatmen von warmem Wasserdampf werden die Schleimhäute befeuchtet, festsitzender Schleim gelöst, die Atemwege beruhigt und die Bronchien entspannt. Diese Methode eignet sich sowohl bei trockenem Reizhusten als auch bei produktivem Husten mit Schleim. Zudem können Zusätze wie Salz oder Kräuter die Wirkung des Inhalierens verstärken.

So funktioniert das Inhalieren

1. Bringen Sie 2-3 Liter Wasser zum Kochen und geben Sie es in eine große Schüssel.
2. Fügen Sie 2 Esslöffel Salz und/oder Kräuter hinzu.  
3. Lassen Sie die Mischung 10 Minuten ziehen, bis der Dampf angenehm warm ist.
4. Erst wenn die Mischung leicht abgekühlt ist, halten Sie den Kopf über die Schüssel, bedecken Sie ihn mit einem Handtuch und atmen Sie 5-20 Minuten tief ein und aus.

Tipp: Thymian, Kamille, Salbei und Eukalyptus sind ideale Kräuter zum Inhalieren – Thymian und Eukalyptus wirken schleimlösend, während Kamille und Salbei bei Reizhusten beruhigen und entzündungshemmend sind.

Hinweis:
Inhalationen können 1-3 Mal täglich durchgeführt werden. Wegen der Verbrühungsgefahr sollte man stets vorsichtig mit heißem Wasser umgehen, weshalb Inhalieren nicht für kleine Kinder geeignet ist. Menthol (auch Pfefferminzöl und Minzöl) und Campher dürfen nicht bei Säuglingen und Kindern bis zum 2. Lebensjahr verwendet werden, es besteht die Gefahr von Atemkrämpfen.

Tee gegen produktiven Husten (mit Auswurf) 

Produktiver Husten geht mit vermehrter Schleimbildung einher. Ziel ist es, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen, um das Abhusten zu erleichtern. Viel trinken ist hierbei besonders wichtig, und schleimlösende Tees sind eine ideale Unterstützung.

Die besten Heilpflanzen:

• Fenchel: Fördert die Schleimlösung und erleichtert das Abhusten.
• Thymian: Wirkt entzündungshemmend und hilft, festsitzenden Schleim zu lösen.
• Holunder: Stärkt das Immunsystem und fördert die Durchblutung.
• Süßholz: verflüssigt den Schleim und wirkt entzündungshemmend.

Tee bei trockenem Husten (ohne Auswurf)

Trockener Husten reizt die Schleimhäute und ist oft unangenehm. Hier helfen Tees, die die Atemwege beruhigen und einen schützenden Film bilden.

Die besten Heilpflanzen:

• Lindenblüten: Wirken reizlindernd und beruhigen die Schleimhäute.
• Spitzwegerich: Löst Schleim und hilft bei hartnäckigem, trockenem Husten.
• Eibisch: Bildet einen schützenden Film auf den Schleimhäuten und beruhigt den Hustenreiz.
• Isländisch Moos: Besonders wirksam durch seine schleimbildenden Inhaltsstoffe, die die Atemwege schützen.

Die besten Hausmittel bei Husten bei Kindern

Husten bei Kindern lässt sich oft mit sanften und natürlichen Hausmitteln behandeln, die schonend wirken und die Beschwerden lindern. Hier sind einige der wirkungsvollsten Methoden, um den Husten zu beruhigen und die Heilung zu unterstützen:

• Zwiebelsirup: Wie im Text bereits beschrieben, ist dieser ein bewährtes Mittel, das den Hustenreiz lindert und den festsitzenden Schleim löst.
• Warme Brustwickel: Ein Brustwickel aus Kartoffeln oder Topfen entspannt die Atemwege, fördert die Durchblutung und hilft, den Schleim zu lösen.
• Viel Trinken: Viel Trinken in Form von warmen Tees oder klarer Brühe hält die Schleimhäute feucht und erleichtert das Abhusten.
• Raumluft befeuchten: Achten Sie auf ausreichende Luftfeuchtigkeit (50-60%). Trockene Luft verstärkt den Hustenreiz.
• Honig: ½ bis 1 Teelöffel Honig, pur oder in warmem Tee aufgelöst, wirkt beruhigend und lindert den Husten. Wichtig: Honig darf nicht bei Kindern unter einem Jahr angewendet werden, da er Vergiftungserscheinungen (Säuglingsbotulismus) verursachen kann.

Wichtig:

Bei Kindern unter 2 Jahren auf ätherische Öle wie Menthol verzichten, da diese Atemwegsreizungen verursachen können. Bei schwerem oder anhaltendem Husten, Fieber oder weiteren Symptomen sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.