Zusammenfassung
Sommergrippe
Erreger: Enteroviren (Cocksackie- und Echoviren)
Übertragung: von Mensch zu Mensch, Schmierinfektion, Tröpfcheninfektion
Symptome: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit; ggf. Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber; selten: Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen
Behandlung: Bettruhe und Schonung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, Vitaminzufuhr; symptomatisch: abschwellende Medikamente, Lutschbonbons, Schmerzmittel, Hausmittel
Was ist die Sommergrippe?
Die Sommergrippe ist keine echte Grippe, wie der Name vermuten lassen könnte. Im Gegensatz zur Influenza, also der Grippe, handelt es sich bei der Sommergrippe um eine virale Infektion, die in den warmen Monaten auftritt. Sie verursacht in der Regel Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und eventuell auch Fieber.
Die saisonale Influenza wird durch verschiedene im Winter verbreitete Influenza-Viren ausgelöst. Im Gegensatz dazu werden die Erreger der Sommergrippe meist durch Enteroviren verursacht, insbesondere durch Cocksackie- und Echoviren, die an warme Temperaturen angepasst sind. Weitere Unterschiede zeigen sich im Beginn der Erkrankung, in der Ausprägung der Symptome und der möglichen Komplikationen.
Die Influenza beginnt oft plötzlich und geht mit starken Symptomen einher, darunter häufig hohes Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl. Sie kann sogar lebensbedrohliche Komplikationen verursachen. Im Gegensatz dazu beginnt die Sommergrippe schleichend, verursacht meist nur milde Symptome und führt selten zu Komplikationen.
Wie erfolgt die Übertragung?
Die Übertragung der Sommergrippe erfolgt in der Regel durch Schmierinfektionen, auch als Kontaktinfektionen bekannt. Dabei werden die Erreger durch eine Kette von Berührungen übertragen. Typische Beispiele hierfür sind das Händeschütteln oder durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen, die mit Viren verunreinigt sind. Gelegentlich wird die Sommergrippe auch durch Tröpfcheninfektionen übertragen. Dabei werden infektiöse Tröpfchen beim Husten oder Niesen freigesetzt und können so andere Personen anstecken.
Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr
Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen, beträgt etwa 7 bis 14 Tage. Die Erkrankung ist wie viele andere virale Infektionen ansteckend und die Viren können bereits übertragen werden, noch bevor Symptome auftreten.
Symptome einer Sommergrippe
Die Symptome einer Sommergrippe können vielfältig sein, ähneln aber die einer einfachen Erkältungskrankheit. Die Krankheit beginnt schleichend, also oft mit leichteren Beschwerden wie zum Beispiel einer laufenden Nase, zu denen dann andere Symptome hinzukommen. Die häufigsten Symptome sind:
- Husten
- Schnupfen
- Halsschmerzen
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- evtl. erhöhte Temperatur oder leichteres Fieber
- selten: Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen
Wenn die Symptome nach einer Woche nicht nachlassen oder wenn Fieber anhält, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Sommergrippe – Komplikationen
Die Sommergrippe führt nur sehr selten zu schweren Komplikationen. Es kann jedoch gelegentlich vorkommen, dass sich die Viren ausbreiten oder Bakterien hinzukommen. Dann können sich zum Beispiel eine Bronchitis, Angina, Nasennebenhöhlen– oder Mittelohrentzündung oder gar eine Herzklappen- oder Hirnhautentzündung entwickeln. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie kleine Kinder, bei denen die körpereigene Abwehr noch nicht vollständig ausgebildet ist.
Sommergrippe und COVID-19 – Unterschiede
Sowohl die Sommergrippe als auch COVID-19 sind ansteckende Atemwegsinfektionen. Hinsichtlich der Auslöser handelt es sich bei der Sommergrippe um Enteroviren, während COVID-19 durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird.
Die Symptome der beiden Erkrankungen können ähnlich sein und umfassen typischerweise Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Fieber. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass COVID-19 auch Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns verursachen kann, was bei der Sommergrippe nicht der Fall ist.
Bei COVID-19 können außerdem verschiedene schwerwiegende Komplikationen auftreten, die die Atem- und Kreislauffunktion, das Herz oder die Nieren betreffen können. Die Sommergrippe führt normalerweise seltener zu schweren Komplikationen. Darüber hinaus können bei COVID-19 manchmal noch Wochen oder Monate nach der Erkrankung gesundheitliche Langzeitfolgen auftreten.
Vorbeugung
Gegen die Sommergrippe gibt es keine Impfung, daher ist es wichtig, Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen. Hier sind einige Empfehlungen:
- Sorgfältige Hygiene: Eine sorgfältige Händehygiene ist wichtig. Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden, insbesondere nach dem Toilettengang, nach Kontakt mit Schmutz, nach dem Husten oder Nase putzen sowie vor dem Essen.
- Immunsystem stärken: Durch einen gesunden Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Stressabbau, ausreichenden Schlaf, ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie den Verzicht auf oder die Reduzierung von Alkohol und Nikotin umfasst, kann man das Immunsystem stärken.
- Vermeidung von Risikofaktoren: Dazu gehören die zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, schnelle Temperaturwechsel, übermäßige UV-Belastung und das Austrocknen der Schleimhäute durch Klimaanlagen oder Dehydrierung.
Behandlung
Die Behandlung einer Sommergrippe unterscheidet sich starkt von der einer Influenza, da es sich in den meisten Fällen um eine harmlose Erkrankung handelt, die von zu Hause auskuriert werden kann. Hier sind einige Empfehlungen:
- Erholung: Betroffene sollten sich viel Ruhe gönnen und sich ausruhen.
- Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, wie Wasser oder Kräutertee, hilft, den Körper hydriert zu halten.
- Ernährung: Die Aufnahme von Vitaminen in Form von Obst und Gemüse unterstützt das Immunsystem.
- Symptomlinderung: Bei Beschwerden können abschwellende Medikamente wie Nasensprays, Lutschbonbons mit Salbei, Thymian oder Isländisch Moos sowie Schmerzmittel wie Paracetamol hilfreich sein.
- Bewährte Hausmittel: Traditionelle Hausmittel wie das Inhalieren von Dampf mit Salz oder ätherischen Ölen, Wadenwickel und das Einreiben der Brust mit Zwiebeln können ebenfalls Erleichterung verschaffen.
FAQ
Die Symptome einer Sommergrippe beginnen schleichend einzusetzen und werden im Verlauf der Erkrankung stärker. Die Beschwerden sind typischerweise Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, manchmal auch Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber.
Eine Sommergrippe ist in der Regel in ein paar Tagen überstanden. Die akute Phase nimmt etwa drei Tage in Anspruch, insgesamt dauert die Erkrankung in der Regel etwa eine Woche.Es ist wichtig, sich auszuruhen, ausreichend Flüssigkeit zu trinken und bei anhaltenden oder schweren Symptomen einen Arzt aufzusuchen.
Die Sommergrippe ist keine echte Grippe (Influenza). Sie wird durch andere Viren ausgelöst und ist im Gegensatz zur Influenza eine meist harmlose virale Infektion mit leichteren Symptomen, die in der Regel zu keinen schweren Komplikationen führt.
Herold, G. et al: Innere Medizin, Eigenverlag 2023.
Bogner, J. Sommergrippe: Mehr als ein Mythos!. MMW – Fortschritte der Medizin 161, 39–43 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0657-7, Abruf Mai 2023
https://www.aerztliches-journal.de/medizin/allgemeinmedizin/infektion/sommergrippe-kuehl-betrachtet/7055ad869e1f95efe0ab3ae5a13cf9cf/, Abruf Mai 2023
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Enteroviren/Enteroviren.html, Abruf Mai 2023