Masken hängen an der Wand
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FFP2-Masken wiederverwenden

Entwickelt wurden „filtering face pieces“ (FFP)-Masken eigentlich als Einwegprodukte für den medizinischen Gebrauch. Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie und des Umstandes, dass die Masken im privaten Bereich meist nur kurz verwendet werden, macht es jedoch Sinn, diese für den Privatgebrauch so aufzubereiten oder zu lagern, dass eine wiederholte Nutzung möglich ist.

FFP2-Masken lassen sich wiederverwenden. Unter welchen Voraussetzungen haben Forschende der FH-Münster untersucht. Ihr wichtigster Rat: Tragen Sie die Maske nicht an aufeinanderfolgenden Tagen! Analysen haben ergeben, dass SARS-CoV-2 bei Raumtemperatur auf dem porösen Maskenmaterial erst nach mehreren Tagen deutlich an Infektiosität abnimmt.

Entwickelt wurden „filtering face pieces“ (FFP)-Masken eigentlich als Einwegprodukte für den medizinischen Gebrauch. Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie und des Umstandes, dass die Masken im privaten Bereich meist nur kurz verwendet werden, macht es jedoch Sinn, diese für den Privatgebrauch so aufzubereiten oder zu lagern, dass eine wiederholte Nutzung möglich ist.Untersucht wurden daher einfache Methoden, die im eigenen Haushalt umgesetzt werden können, ohne dass das empfindliche Maskenmaterial Schaden nimmt und so die Wirksamkeit der Maske eingeschränkt wird. Zwei Methoden haben sich dabei als zielführend erwiesen.

FFP2-Maske für eine Stunde bei 80° in den Backofen

Das optimale Ergebnis wird erzielt, wenn die FFP2-Maske für eine Stunde bei 80 Grad Celsius thermisch behandelt wird. Diese Methode ist einfach und effektiv und kann unter Nutzung des heimischen Backofens im Modus Ober-Unterhitze umgesetzt werden. Wichtig dabei ist es, die Temperatur von 80 Grad einzuhalten. Das ist nicht immer einfach, denn „viele Backöfen haben das Problem, dass die Bandbreite der Temperatur mitunter groß ist“, betont Hans-Christoph Mertins, FH Münster: „so kann die tatsächliche Temperatur nach oben oder unten von den eingestellten 80 Grad Celsius abweichen.“ Wer also die Backofen-Methode nutzen will, muß die Temperatur genau im Blick haben – das ist mit einem handelsüblichen Backofenthermometer zuverlässig machbar. Die Viruslast auf den Masken wird durch die Behandlung im Backofen vollständig eliminiert, wobei die Schutzwirkung unangetastet bleibt.

Wichtig: Vor der Desinfektion im Ofen durch Hitze, muss die Maske mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen!

Ein Nachteil der Backofen-Methode ist, dass die seitlich angebrachten Haltebänder durch die Hitze an Zugkraft verlieren können. Bei Temperaturen über 90 Grad können sich die Masken auch verformen, so dass man von einer höheren Temperatur Abstand nehmen sollte.

Trocknen bei Raumluft

Für die nächste Methode sollte man schon einige FFP2-Masken besitzen. Denn für eine Raumluft-Desinfizierung muss jede Maske nach Gebrauch für sieben Tage an einem Haken aufgehängt und getrocknet werden. Sind mehrere Personen im Haus, bedarf es daher einer gewissen Logistik. Vermerken Sie sicherheitshalber Träger und Wochentag auf den Masken.

Achten Sie darauf, die Masken nicht zu eng nebeneinander aufzubewahren und berühren Sie diese auch nicht an der Außenseite, sondern nur an den Bändern. Zum Trocknen sollte ein möglichst trockener Ort (Vorzimmer, Wohnzimmer) ausgewählt werden. Küche und Bad sind aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit und einer möglichen Virenübertragung nicht geeignet. Halten Sie die Masken auch fern von Kinderhänden.

Wann sollen Masken entsorgt werden?

Egal zu welcher Methode man greift, nach fünf Zyklen der Wiederverwertung sollten Masken entsorgt werden. Bei Schäden am Maskenmaterial oder wenn man direkt angehustet wurde, sollte die Maske sofort im Hausmüll entsorgt werden. Auch wenn man die Maske über mehrere Stunden trägt, empfiehlt sich dessen baldige Entsorgung.

Was man nicht tun sollte

Man sollte die Masken weder mit heißem Wasserdampf behandeln, noch in der Waschmaschine waschen. Auch das Erhitzen in der Mikrowelle bringt nichts. Da die Temperaturverteilung in der Mikrowelle nicht kontrollierbar ist, kann es passieren, dass einzelne Bereiche der Maske nicht desinfiziert werden. Zudem haben die Masken einen Metallbügel um die Maske genau anpassen zu können. Verwenden Sie zur Desinfektion auch keine UV-Lampen, diese könnten das Maskenmaterial beschädigen.

Und auch wenn es praktisch ist: Legen Sie die Maske nicht zum Trocknen auf die Heizung. Bei 30-40 Grad entwickeln sich in feuchten Masken ideale Bedingungen für eine rasche Vermehrung von Viren und Bakterien.

Eine bereits verwendete (und erhitzte Maske) darf auch nur von der gleichen Person erneut getragen werden. Für den gleichen Träger der Maske sind die eigenen Keime im Vergleich zu den (dann inaktivierten) Corona-Viren weitgehend ungefährlich. Um neben diesen Viren alle anderen Erreger abzutöten, wäre eine höhere Temperatur nötig.

Noch ein Tipp: Waschen Sie vor dem Anlegen der Maske Ihre Hände gründlich mit Seife.

 

 

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch, FH-Münster, Stand 18. Januar 2021

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