Dr. Harald Beck, Facharzt für Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie in 1180 Wien beantwortet in dieser Video-Sprechstunde Fragen zum Thema Bodycontouring.
Was ist Bodycontouring?
Dr. Harald Beck: Das Bodycontouring wird immer wichtiger, denn man gelangt immer mehr zu der Erkenntnis, dass vielmehr das Gestalten einer schönen Kontur, d.h. einer Körperkontur, das entscheidendere Kriterium ist für eine ästhetisch ansprechende Form ist – als zum Beispiel allein die „Größe“. Deswegen geht man bei der Brust zum Beispiel auch immer mehr dazu über, ergänzend zum Implantat auch Eigenfett einzusetzen, um auf diese Weise eine schönere, harmonischere Kontur zu gestalten. Das „Bodycontouring“ – wie der Name schon sagt – geht aber natürlich über die Brust hinaus und bezieht sich eigentlich auf den gesamten Körper, denn es wird das Ziel verfolgt, eine schöne, ästhetische, dynamisch-jugendlich wirkende Körperformen zu schaffen.
Wo kommt Bodycontouring zum Einsatz?
Dr. Harald Beck: Neben dem klassischen Thema, nämlich der Brust, wird der Fokus auch international auf immer mehr Körperregionen erweitert. So gewinnen der Bauch, die Lendenregion, die Hüftregion, das Gesäß sowie die Oberschenkel zunehmend an Bedeutung, denn es ist bekannt, dass ein harmonisches Bild dann entsteht, wenn man sich um all diese Regionen gleichermaßen kümmert. Ganz besonders häufig sind Leute betroffen, die massiv an Gewicht verloren und/oder ihren Lebensstil geändert haben und jetzt dynamisch-aktiv geworden sind, Sport machen und sich gesund ernähren, aber sich eben diese gesunde Lebensweise im Körperbild leider nicht wiederspiegelt, weil das Bindegewebe einfach nicht mehr mitspielt. Aufgrund eines solchen überdehnten Bindegewebes ist sind die Zeichen des ehemaligen “Dickseins“ noch immer sichtbar. Gerade diesen Menschen kann man mit dem Bodycontouring sehr gut helfen, indem man entweder Überschüsse entfernt, oder mit Eigenfett wieder eine jugendlich-dynamische Kontur herstellt.
Wie erreicht man mit Bodycontouring schöne, harmonische Formen?
Dr. Harald Beck: Die Leute glauben häufig, dass es bei der Brust um die Größe geht und eine „schöne Brust“ auch gleichzeitig eine „große Brust“ ist. Wir kommen jedoch mit der Zeit darauf, dass es stattdessen immer wichtiger ist eine schöne Form zu schaffen. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto objektiver wird das Thema und umso mehr Kriterien lassen sich erfassen „wie eine schöne Brust auszusehen hat“. Oft kommen Frauen, welche zum Beispiel ein bisschen wenig Bogen unter der Brust haben, wodurch die Brust eher jugendlich wirkt und man weiß, dass eine schönere Wirkung erzielt wird, wenn eben mehr Bogen unter der Brust geschaffen wird. So gibt es immer mehr objektive Kriterien, welche wir erfassen können, um eine schöne Brust zu definieren, zum Beispiel: „Die Brustwarze muss gerade nach vorne schauen, d.h. nicht nach oben, aber auch nicht nach unten schauen“; „die Brust sollte möglichst die Form einer Halbkugel haben“ und somit volumenmäßig etwa fünfzig Prozent oberhalb des Äquators sowie fünfzig Prozent unterhalb des Äquators verteilt ist oder ein bisschen weniger oben und ein bisschen mehr unten. Zudem sollte sich beispielsweise die Position der Brustwarze genau auf der Hälfte des Oberarms befinden. Dies sind beispielhafte Kriterien, mittels derer wir definieren können, „wie die schöne und wohlgeformte Brust auszuschauen hat“.
Welche Grenzen sind dem Bodycontouring gesetzt?
Dr. Harald Beck: Oft kommen die Frauen zu uns und glauben, dass die Machbarkeit unendlich ist und es keine Grenzen gibt. Das heißt, dass man zum Beispiel, wenn man jetzt ein A-Körbchen hat, die Brust auf F-Körbchen vergrößern kann und, wenn man wiederum eine zu große Brust hat, dann kommen die Frauen, die jetzt ein F-Körbchen haben und hätten am liebsten gerne anschließend eine Brust in der Größe eines Golfballs. De facto ist das in dieser Form nicht sinnvoll. Wenn man die natürlichen Dimensionen der Brust nicht sprengen, sondern grundsätzlich beibehalten möchte, ist es realistisch eine Brustvergrößerung um ein bis eineinhalb – vielleicht maximal zwei Körbchengrößen – durchzuführen. In diesem Fall erhält man ein natürliches, harmonisches Bild – nämliche eine Brust, die zum Körper passt und somit auch ein Ergebnis, dass man ein Leben lang nicht mehr ändern muss, denn mit diesem Implantat kann man dann alt werden ohne dass es einen jemals stört. Nur, wenn man über diese Grenzen hinaus geht – was natürlich machbar ist, wovon wir aber generell abraten – muss man damit rechnen, dass man das Implantat vielleicht im Zeitverlauf des Lebens mal wieder ändern muss oder, dass man es spürt oder, dass es zwickt bzw. dass es von außen sichtbar ist.
Ist Bodymorphing – der Wunsch zur Unnatürlichkeit – ein Thema?
Dr. Harald Beck: Also es gibt schon eine ganz eigene Kategorie von Patienten oder Patientinnen, die ich meistens schon erkenne, sobald sie die Tür hereinkommen, welche nämlich einen gewissen Hang zur Unnatürlichkeit haben – Wo dann die Unnatürlichkeit ein bewusstes/gewünschtes Ziel ist. Ich arbeite sehr gerne mit solchen PatientenInnen, wobei es dabei wichtig ist, dass man die Grenzen des „Machbaren“ an dieser Stelle ganz anders definieren muss – so zum Beispiel die Grenzen dessen, „wie groß eine Brust sein kann“ – „wie groß eine Lippe sein kann“. So gelten die Kriterien, die für die anderen Menschen/die anderen Patienten gelten, wie zum Beispiel die Bewahrung natürlicher Dimensionen einer Lippe, für solche Patienten gerade nicht. Nach Auslotung der Risiken sowie der Grenzen kann man jedoch auch in solchen Fällen sehr schöne Ergebnisse erzielen und es gelingt mir sehr oft, sie zufrieden zu stellen.
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